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Migrationskrise: Spaniens Ministerpräsident Sánchez besucht Mauretanien

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (links) besuchte Mauretaniens Präsident Mohamed Ould Ghazouani, um mit ihm gemeinsam gegen die irreguläre Migration vorzugehen.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (links) besuchte Mauretaniens Präsident Mohamed Ould Ghazouani, um mit ihm gemeinsam gegen die irreguläre Migration vorzugehen. Copyright Mauritanian Presidency/Copyright 2024 The AP. Alle Rechte vorbehalten.
Copyright Mauritanian Presidency/Copyright 2024 The AP. Alle Rechte vorbehalten.
Von Heilika LeinusAP mit Evelyn Ann-Marie Dom
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez befindet sich auf einer dreitägigen Reise durch Westafrika, um die bilateralen Beziehungen zu Mauretanien, Gambia und Senegal zu stärken. Gemeinsam mit ihnen will er die Migrationskrise bewältigen.

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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte am Dienstag eine Reihe von Vereinbarungen mit dem westafrikanischen Land Mauretanien an, um den Anstieg der Zahl der Migranten, die in Booten über den Antlantik auf die Kanarischen Inseln fahren, einzudämmen.

Im Gespräch mit dem mauretanischen Präsidenten Mohamed Ould Ghazouani sagte Sánchez, er wolle ein Programm für zirkuläre Migration zwischen den beiden Ländern einführen und die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitskräften beider Länder zur Bekämpfung des Menschenhandels erneuern.

"Trotz der zunehmenden Rhetorik in Europa ist die Migration kein Problem", sagte er. Denn die alternde spanische Gesellschaft brauche dringend Einwanderer. "Die Migration ist kein Problem, sie ist eine Notwendigkeit, die bestimmte Probleme mit sich bringt. Deshalb müssen wir auf Formeln drängen, die es uns ermöglichen, sie menschenwürdig, sicher und geordnet zu bewältigen, zum Nutzen unserer jeweiligen Gesellschaften."

Er fügte hinzu, dass die Migration eine Frage der "moralischen Prinzipien, der Solidarität und der Würde" sei und er daher nicht beabsichtige, die Migration gänzlich zu stoppen, sondern sie vielmehr zu regulieren.

Spanien unterstützt Mauretanien mit rund 210 Millionen Euro

Der spanische Ministerpräsident dankte der mauretanischen Regierung "für ihre Bemühungen bei der Bekämpfung der irregulären Migration und ihre Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Menschenhandelsnetzen".

Ghazouani dankte Sánchez, der Mauretanien in diesem Jahr bereits zweimal besucht hat, für das "beständige Engagement Spaniens" für die Entwicklung seines Landes. Im Februar hat der spanische Premier Mauretanien gemeinsam mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besucht. Die beiden versprachen dem armen westarfrikanischen Land Finanzhilfen in Höhe von 510 Millionen Euro.

300 Millionen von diesem Geld sollen von der Europäischen Union, der Rest von Spanien beigesteuert werden, sodass die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorangetrieben und der Grenzschutz verbessert werden kann.

Der Besuch von Sánchez in Mauretanien ist Teil einer dreitägigen Reise durch Westafrika, bei der er als nächstes Gambia und Senegal besuchen wird. In diesen drei Ländern beginnen die meisten Migranten in Booten ihre gefährliche Überfahrt auf dem Atlantik auf die Kanarischen Inseln. 

Ein Sprungbrett auf dem Weg zum europäischen Festland

Der Kooperationsvertrag mit Mauretanien wurde im Februar zwar gefeiert, bisher hat der Deal aber nur wenig gebracht. Allein von Januar bis Mitte August sind 22 304 Menschen über diese Route nach Spanien gekommen, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so das spanische Innenministerium. Weitere 70.000 warten laut Medienberichten auf die gefährliche Überfahrt.

Die Kanarischen Inseln liegen in der Nähe der afrikanischen Küste und werden von Migranten als Sprungbrett zum europäischen Festland genutzt. Darunter befinden sich junge Menschen auf der Suche nach besseren Arbeitsplätzen im Ausland, aber auch Tausende Flüchtlinge aus Mali, die vor Gewalt und Instabilität in der Sahelzone fliehen.

Mauretanien, das als Leuchtturm der Stabilität gilt, beherbergt an seiner Grenze rund 200 000 Flüchtlinge aus Mali.

Die spanischen Behörden rechnen damit, dass weitere Migranten in den kommenden Wochen auf den Kanarischen Inseln ankommen werden. Dann sind günstigere Segelbedingungen zwischen Westafrika und den spanischen Inseln zu erwarten.

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