Die Bürger fordern von der EU mehr Wettbewerbsfähigkeit sowie die Stärkung von Wirtschaft und Industrie, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Das Eurobarometer 2025 ergibt auch, dass die Befragten die Zugehörigkeit zur EU so sehr schätzen wie seit Anfang der Erhebungen nicht mehr.
Die jüngsten geopolitischen Herausforderungen wie der Krieg in der Ukraine oder die von US-Präsident Trump verhängten Zölle auf europäische Produkte zwingen Europa, sich anzupassen und zu reagieren. Die überwiegende Mehrheit der europäischen Bürger fordern mehr Investitionen in die Sicherheit und die Verteidigung aufrechterhält von der Europäischen Union.
Dieses Ergebnis hat das Europäische Parlament am Dienstag vorgestellt. Es ist Teil der groß angelegten Umfrage zum Winter-Eurobarometer 2025, die zwischen dem neunten Januar und vierten Februar 2025 durchgeführt wurde. Daraus geht auch hervor, dass sich Europäer vermehrt eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Industrie wünschen, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.
Themenwechsel: Sicherheit geht vor Klimaschutz
Vorrangige Themen im Jahr 2024, wie Ernährungssicherheit und Landwirtschaft sowie Klimaschutz und Verringerung von Emissionen fallen im Jahr 2025 um fünf bzw. sechs Prozentpunkte in der Beliebtheit. Die Nachfrage nach europäischen Werten wie Demokratie und Schutz der Menschenrechte ging ebenfalls um zwei Punkte zurück.
Die Sicherheit und Wirtschaftsfähigkeit der EU haben hingegen jetzt oberste Priorität. Auch die Nachfrage nach Bildung und Forschung steigt leicht an.
Diese Ergebnisse zeigen, dass "die Menschen sich in Zeiten größerer Unsicherheit an die EU wenden", so die Sprecherin des Europäischen Parlaments, Delphine Colard. Laut der Umfrage glauben "74 Prozent der Europäer, dass die Zugehörigkeit zur EU ihnen Vorteile bringt." Und dies, so Colard weiter, "ist der höchste Wert, den wir seit der ersten Beantwortung dieser Frage im Jahr 1983 verzeichnet haben".
Sorgen über Lebenshaltungskosten und Beschäftigung
Die Auswirkung von Inflation und Arbeitslosigkeit oder schwierigen Arbeitsmarktbedingungen ist für die Mehrheit der europäischen Bürger in diesem Jahr spürbar.
Der Großteil der Befragten glaubt, dass sich ihr Lebensstandard in den kommenden Jahren weder zum Guten noch zum Schlechten verändern wird. 7,7 Prozent mehr Befragte gaben im Vergleich zum letzten Jahr an, dass sie glauben, dass sich ihr Lebensstandard eher verschlechtern wird.