Ägypten hatte zusammen mit den USA und Katar den vergangenen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Der französische Präsident Macron besuchte Kairo und forderte erneut einen "sofortigen Waffenstillstand", um die Zivilbevölkerung zu schützen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah Al-Sisi in Kairo einen weiteren Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert.
Macron bezeichnete die erneuten israelischen Angriffe auf das palästinensische Gebiet nach dem Zusammenbruch des Waffenstillstands Mitte März als "dramatischen Rückschlag für die Zivilbevölkerung".
"Die Verhandlungen müssen unverzüglich und konstruktiv wieder aufgenommen werden, und ich begrüße die unermüdlichen Bemühungen Ägyptens um einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln", sagte Macron.
Ägypten war neben den Vereinigten Staaten und Katar der Hauptvermittler des letzten Waffenstillstands zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas. Dieser Waffenstillstand war am 19. Januar in Kraft getreten.
Macrons Forderungen wurden auch von Al-Sisi aufgegriffen. Er sagte, das Erreichen von dauerhaftem Frieden und Stabilität im Nahen Osten liege so lange in weiter Ferne, wie der Fall der Palästinenser nicht gerecht geregelt sei.
"Das palästinensische Volk ist immer noch mit den Schrecken verheerender Kriege konfrontiert, die seine Struktur zerstören und den kommenden Generationen das Recht nehmen, auf eine sichere und stabile Zukunft zu hoffen", sagte er.
Die beiden Staatsoberhäupter sprachen auch über die Lage in Syrien und betonten, wie wichtig es sei, "die Einheit Syriens" in der politischen Übergangsphase zu bewahren und "den normalen Schiffsverkehr im ägyptischen Suezkanal wiederherzustellen", nachdem Israel wegen des anhaltenden Gaza-Krieges gezielte Angriffe auf Schiffe verübt hatte.
Macron war am Montag in Ägypten, um sich mit Al-Sisi und später mit dem jordanischen König Abdullah II. zu treffen. Jordanien forderte als enger westlicher Verbündeter ebenso einen Waffenstillstand.
Macrons besuchte Kairo seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs bereits zum zweiten Mal.
Die Lage im Nahen Osten ist weiter und zunehmend angespannt.
Israel hatte im vergangenen Monat die Blockade des Gaza-Streifens wieder in Kraft gesetzt und seine Kämpfe gegen die Hamas wieder aufgenommen. Hilfslieferungen kamen nicht mehr nach Gaza. Der sowieso anfällige Waffenstillstand wurde damit endgültig gebrochen.
Mittlerweile dauert der Krieg seit 18 Monaten an. Am 7. Oktober 2023 stürmten militante Hamas-Kämpfer nach Israel. Rund 1.200 Menschen wurden von der militanten Gruppe getötet und 251 weitere als Geiseln genommen. Die Hamas hält immer noch 59 Geiseln gefangen, von denen 24 noch am Leben sein sollen.