Die israelische Regierung unterhält seit langem eine Pufferzone innerhalb des Gazastreifens, die parallel zu ihrem Sicherheitszaun verläuft und seit Beginn des Krieges im Jahr 2023 erweitert wurde.
Israel werde einen neuen Sicherheitskorridor durch den Gazastreifen einrichten, hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt.
In einer Erklärung bezeichnete er diesen als Morag-Korridor. Dabei nutzte er den Namen einer jüdischen Siedlung, die einst zwischen Rafah und Khan Younis lag, und deutete somit an, dass der neue Sicherheitskorridor zwischen den beiden südlichen Städten im Gazastreifen verlaufen würde.
"Wir erhöhen den Druck Schritt für Schritt, damit sie (die Hamas) uns unsere Geiseln herausgeben. Und je mehr sie sich weigern, desto mehr wird der Druck zunehmen, bis sie es tun", sagte Netanjahu am Mittwoch.
Im vergangenen Monat hat das israelische Militär die Kontrolle über den Netzarim-Korridor zurückerobert, der den nördlichen Gazastreifen vom Süden her halbiert.
Die israelischen Streitkräfte hatten sich zuvor im Rahmen eines Waffenstillstands mit der Hamas, der am 19. Januar in Kraft trat, aber im letzten Monat zusammenbrach, aus diesem Landstreifen zurückgezogen.
Zuvor kündigte Katz bereits die Eroberung von "großen Gebieten" im Gaza an
Die Erklärung folgte auf die Ankündigung von Verteidigungsminister Israel Katz, dass Israel die Militäroperation im Gazastreifen ausweiten werde, um "große Gebiete" einzunehmen. Die neuen Pläne veröffentlichte der Verteidigungsminister kurz nachdem Beamte in Krankenhäusern im Gaza mindestens 30 Tote nach erneuten nächtlichen israelischen Angriffen vermeldeten.
Die israelische Offensive in der palästinensischen Enklave werde ausgeweitet, "um das Gebiet von Militanten zu säubern und große Gebiete einzunehmen, die zu den Sicherheitszonen des Staates Israel hinzugefügt werden", kündigte Verteidigungsminister Israel Katz in einer schriftlichen Erklärung an.
Die israelische Regierung unterhält seit langem eine Pufferzone innerhalb des Gazastreifens, die parallel zu ihrem Sicherheitszaun verläuft und seit Beginn des Krieges im Jahr 2023 erweitert wurde.
Israel sagt, die Pufferzone sei für seine Sicherheit notwendig. Die Palästinenser wiederum betrachten sie als Landraub, der das schmale Küstengebiet, in dem rund 2 Millionen Menschen leben, weiter schrumpfen lässt.
Katz machte keine genauen Angaben darüber, welche Gebiete des Gazastreifens im Rahmen der erweiterten Operation eingenommen werden sollen, kündigte allerdings eine "umfassende Evakuierung" von Palästinensern aus den Kampfgebieten an.
Seine Erklärung erfolgte, nachdem Israel die vollständige Evakuierung der südlichen Stadt Rafah und der umliegenden Gebiete angeordnet hatte.
Forderung nach Geiselrückgabe
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, Israel wolle eine unbefristete, aber nicht näher spezifizierte Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen aufrechterhalten, sobald sein Ziel, die Hamas zu zerschlagen, erreicht ist.
Katz rief die Bewohner des Gazastreifens auf, "die Hamas zu vertreiben und alle Geiseln zurückzugeben".
Die Hamas hält noch 59 Geiseln gefangen, von denen 24 noch am Leben sein sollen. Die meisten anderen Geiseln wurden im Rahmen von Waffenstillstandsabkommen oder anderen Vereinbarungen freigelassen.
"Dies ist die einzige Möglichkeit, den Krieg zu beenden", sagte Katz.
Das Forum der Geiselfamilien, das die Familien der meisten Gefangenen vertritt, erklärte, es sei "entsetzt über die Ankündigung des Verteidigungsministers, die Militäroperationen im Gazastreifen auszuweiten".
Die Gruppe erklärte, die israelische Regierung sei verpflichtet, alle 59 Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas zu befreien und jeden möglichen Weg zu beschreiten, um eine Einigung über ihre Freilassung zu erzielen.
Sie betonten, dass jeder Tag, der vergeht, das Leben ihrer Angehörigen in größere Gefahr bringt.
"Ihr Leben hängt in der Schwebe, da immer mehr beunruhigende Details über die schrecklichen Bedingungen auftauchen, unter denen sie festgehalten werden - angekettet, missbraucht und in verzweifelter Notwendigkeit medizinischer Behandlung", sagte das Forum. Die Geiselangehörigen fordern die Trump-Administration und andere Vermittler auf, weiterhin Druck auf die Hamas auszuüben, um die Geiseln freizulassen.
"Unsere höchste Priorität muss eine sofortige Einigung sein, um alle Geiseln nach Hause zu bringen - die Lebenden zur Rehabilitation und die Getöteten für ein ordentliches Begräbnis - und diesen Krieg zu beenden", sagte die Gruppe.