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Verbietet Spanien die Verwendung von 50-Euro-Scheinen?

Ein Bündel von 50-Euro-Scheinen.
Ein Bündel von 50-Euro-Scheinen. Copyright  Canva
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Von James Thomas & Talyta França
Zuerst veröffentlicht am
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Die Falschnachrichten, nach denen Spanien angeblich 50-Euro.Scheine verbieten will, ist Teil einer breiteren Desinformatitionskampagne, wonach die europäischen Länder versuchen, Bargeld abzuschaffen.

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In Spanien kursiert gerade die Behauptung, dass der Fünfzig-Euro-Schein abgeschafft werden soll. Zuvor wurde in den Nachrichten berichtet, dass der Fünfzig-Euro-Schein kurz vor dem Verschwinden stehe.

In einem Artikel wurde behauptet, dass die Tage der Banknote gezählt seien, dass sie im April aus dem Verkehr gezogen werde und dass es kein Zurück mehr gebe.

Die Veröffentlichung wurde inzwischen entfernt. Doch sie hat bereits Panik verbreitet, dass sich diese Maßnahme negativ auf den Geldbeutel Tausender Bürgerinnen und Bürger auswirken könnte.

Dieser Artikel wurde inzwischen entfernt.
Dieser Artikel wurde inzwischen entfernt. Euronews

Die Behauptungen sind jedoch falsch: Die spanische Zentralbank hat bestätigt, dass sie keine Einziehung von Banknoten angeordnet hat und dass keine Banknoten ihren Wert verlieren werden.

Wie konnte es zu der Verwirrung kommen?

Die Bank erklärte, wie es zu der Verwirrung kommen konnte: Im Rahmen ihrer täglichen Arbeit überprüft sie routinemäßig die Echtheit und den Zustand der von den Kreditinstituten zurückgegebenen Banknoten.

Banknoten und Münzen, die nicht in gutem Zustand sind, werden eingezogen, vernichtet und durch neue ersetzt, während diejenigen, die in gutem Zustand sind, wieder in Umlauf gebracht werden.

Die Banco de España wies darauf hin, dass dies für alle Stückelungen gilt, nicht nur für die 50-Euro-Banknoten, und betonte, dass eine beschädigte Banknote ihren Wert nicht verliert und gegen eine neue umgetauscht werden kann.

"Einer der Gründe, warum wir versuchen, die Banknoten in einem brauchbaren Zustand zu halten, ist, dass ihre Sicherheitsmerkmale leicht überprüft werden können", erklärte die Bank. "Obwohl die Banknoten so hergestellt werden, dass ihre Haltbarkeit gewährleistet ist, verschlechtern sich die meisten von ihnen im Laufe der Zeit durch den regelmäßigen Gebrauch."

EuroVerify bat die Banco de España um eine weitere Stellungnahme, doch die Bank verwies auf ihre offizielle Erklärung.

Tatsächlich haben andere Medien Nachrichten veröffentlicht, in denen diese Unterscheidung gemacht wird: Sie erklären, dass einige Fünfzig-Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen werden, und erläutern, wie alte und abgenutzte Banknoten umgetauscht werden können.

Europaweite Desinformationskampagne

Ähnliche falsche Behauptungen sind auch in Italien im Umlauf, insbesondere die Behauptung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im April 50-Euro-Banknoten im Rahmen einer Strategie zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verbieten wird.

Die italienischen Prüfstellen haben diese Gerüchte jedoch bereits dementiert und erklärt, dass weder die EZB noch die italienische Zentralbank eine solche Entscheidung getroffen haben.

Die EZB erklärte gegenüber EuroVerify: "Weder die Banco de España noch eine andere Zentralbank im Euroraum hat den Einzug von Banknoten oder Münzen angeordnet. Alle Euro-Banknoten behalten ihren Wert und sind weiterhin im Umlauf."

Die Gerüchte über die Abschaffung der Banknoten sind Teil einer breit angelegten Desinformationskampagne, die besagt, dass die europäischen Länder versuchen, das Bargeld abzuschaffen und es durch einen digitalen Euro zu ersetzen.

Einige argumentieren, dass dies den Behörden die Kontrolle über das Geld der Bürger geben würde, was ihnen erlauben würde, Transaktionen zu blockieren und Ausgaben zu kontrollieren.

Die EZB und andere europäische Zentralbanken haben jedoch wiederholt bekräftigt, dass eine digitale Währung das Bargeld ergänzen und nicht ersetzen würde.

Warum der Ersatz von Banknoten Routine ist und die finanzielle Sicherheit verbessert

Experten erklärten gegenüber EuroVerify, dass es für Finanzinstitute völlig normal ist, alte oder beschädigte Banknoten einzuziehen und zu vernichten, um kriminelle Aktivitäten zu verhindern.

"Regelmäßige Aktualisierungen der Banknoten und ihrer Sicherheitsmaßnahmen sind bei allen Zentralbanken gängige Praxis", so Rainer Böhme, Professor für Sicherheit und Datenschutz an der Universität Innsbruck, Österreich. "Im Eurosystem sind die alten Banknoten nach wie vor gültige Zahlungsmittel. Es besteht keine Notwendigkeit, das unter der Matratze versteckte Geld zu ersetzen."

"Soweit ich weiß, tun dies alle Geschäftsbanken, bevor sie Geldautomaten aufladen", fügte er hinzu. "Welche Stückelungen mit höherer Priorität ersetzt werden, hängt von den beobachteten Trends bei den Fälschungen ab."

Der Grund, warum 50-Euro-Scheine tendenziell anfälliger für Manipulationen sind, liegt nach Ansicht von Michael Levi, Professor für Kriminologie an der Universität Cardiff, Großbritannien, darin, dass sie für Kriminelle in großen Mengen leichter zu handhaben sind.

"Je höher der Nennwert ist, desto einfacher ist es für Kriminelle, sie zu lagern, da sie im Verhältnis zu ihrem Wert weniger Platz und Gewicht beanspruchen, auch wenn sie die 50er-Noten gegen niedrigere Nennwerte eintauschen müssten, da nicht viele Drogenkäufer sie besitzen", erklärte er.

"In einigen Ländern erscheinen Banknoten über 50 Euro verdächtig und sind schwer umzutauschen", fuhr er fort. "Vielleicht sind beschädigte 50-Euro-Scheine schwieriger als echte Scheine zu erkennen und von Automaten schwieriger zu analysieren, oder sie können aufgrund des Lebensstils von Straßenkriminellen leichter beschädigt werden."

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