Frankreich und Singapur haben ein neues Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Zusammenarbeit in den Feldern KI, Technologie und Verteidigung soll die bilateralen Beziehungen fördern.
Frankreich und Singapur haben ein neues Partnerschafts-Abkommen unterzeichnet. Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete es als "greifbaren Fahrplan für gemeinsame Innovationen" in Bereichen wie künstliche Intelligenz und Technologie, Kernenergie und Verteidigung.
"Unsere Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, unsere gemeinsame Unterstützung des Multilateralismus und unsere gemeinsamen Investitionen in bahnbrechende Technologien ebnen den Weg für künftige Generationen", sagte Macron bei einem Staatsbankett mit Singapurs Präsident Tharman Shanmugaratnam.
Beide Länder glaubten fest an den Multilateralismus und und eine auf Regeln basierende Weltordnung, sagte der singapurische Premierminister Lawrence Wong bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron vor Journalisten.
Singapurs Premier Wong: "globale Ordnung verschiebt sich"
"Wir wissen, dass sich diese globale Ordnung verschiebt. Was wir in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben, beginnt sich zu verändern. Keiner weiß, wie die neue Ordnung in den kommenden Jahren aussehen wird. Wir befinden uns also in einer Übergangsphase", stellte Wong fest und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen "gleichgesinnten Ländern" in dieser Übergangsphase.
Macrons Staatsbesuch in Singapur ist Teil seiner einwöchigen Reise durch Südostasien, bei der er sich auf die Stärkung der regionalen Beziehungen konzentrierte. Auf der Plattform X teilte er seinen persönlichen Eindruck und probierte die lokale Kulinarik.
Am Mittwoch traf der französische Präsident mit seinem indonesischen Amtskollegen Prabowo Subianto zusammen, um über die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Verteidigung und Handel zu sprechen.
Sicherheitsgipfel in Singapur: Shangri-La-Dialog
Es wird erwartet, dass der französische Staatschef am Freitag eine Grundsatzrede auf dem jährlichen Shangri-La-Dialog, der wichtigsten Sicherheitskonferenz Asiens, halten wird. Im Mittelpunkt des Gipfels stehen Chinas wachsende Durchsetzungskraft, die globalen Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine und das Wiederaufflammen von Konflikten in Asien.
Es wird erwartet, dass der französische Regierungschef all diese Themen ansprechen wird, ebenso wie die von der Regierung von US-Präsident Donald Trump angekündigten umfassenden Zölle, die den asiatischen Verbündeten drohen.
Unter den Staats- und Regierungschefs, Diplomaten und hochrangigen Verteidigungsbeamten, wird auch der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth anwesend sein. Der Sicherheitsgipfel wird vom Internationalen Institut für Sicherheitsstudien ausgericht.
Hegseth, der zum ersten Mal am Forum teilnimmt, wird am Samstag eine Rede halten. Es wird erwartet, dass er erörtert, wie die Trump-Administration die sicherheitspolitischen Herausforderungen in Asien angehen will. Es wird vermutlich auch ein Versuch, die asiatischen Staats- und Regierungschefs davon zu überzeugen, dass die USA ein zuverlässigerer Partner sind als China.
Vor der Konferenz traf der US-Verteidigungsminister mit Singapurs Premierminister Lawrence Wong zusammen und bezeichnete das Ausmaß der militärischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern als "beispiellos".
"Das Ausmaß der Gastfreundschaft, die Sie unseren Truppen, den Rotationstruppen und unseren Schiffen, die hier sind, entgegenbringen, aber auch den über tausend Mitgliedern Ihres Militärs in den Vereinigten Staaten", sagte Hegseth zu Wong.
Das Gipfeltreffen findet vor dem Hintergrund eskalierender Spannungen zwischen Peking und Washington statt, die durch die Drohung der Trump-Regierung von Zöllen in dreistelliger Höhe gegen China ausgelöst wurden.
Ungewiss ist auch, wie sich die Vereinigten Staaten zur Verteidigung Taiwans verhalten werden. Auch gegenüber Taiwan haben die USA mit Zöllen in Höhe von 32 Prozent gedroht. Bevor er sein Flugzeug nach Singapur bestieg, bekräftigte Hegseth die Haltung seiner Regierung zur Verteidigung Taiwans.
"Wir suchen keinen Konflikt mit irgendjemandem, auch nicht mit den kommunistischen Chinesen", sagte er. "Wir werden für unsere Interessen stark bleiben. Und das ist ein großer Teil dessen, worum es bei dieser Reise geht".