Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Russland verschärft Zensur im Internet

Verhaftungen bei der Mahnwache vor der Staatsduma der Russischen Föderation, die gegen die Änderungen protestierte, 22. Juli 2025
Verhaftungen bei der Mahnwache vor der Staatsduma der Russischen Föderation, die gegen die Änderungen protestierte, 22. Juli 2025 Copyright  AP
Copyright AP
Von Mihhail Salenkov
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopieren Copy to clipboard Copied

In Russland sind derzeit bereits Tausende Internetseiten blockiert. Jetzt verschärft die Staatsduma Gesetze noch einmal.

WERBUNG

Am 22. Juli haben die Abgeordneten der russischen Staatsduma in dritter und letzter Lesung über Gesetzesänderungen beraten, die ab dem 1. September die Einführung von Bußgeldern u.a. für die vorsätzliche "Suche nach extremistischem Material im Internet" vorsehen.

Das Bußgeld für die Suche nach wissentlich extremistischem Material im Internet beträgt laut Gesetzesentwurf 3.000 bis 5.000 Rubel (ca. 35-55 Euro), für die Verbreitung von Werbung für VPN-Dienste 50.000 bis eine halbe Million Rubel.

Im Wortlaut der Änderungen heißt es, dass zu den extremistischen Materialien auch solche gehören, die im veröffentlichten Bundesregister des russischen Justizministeriums aufgeführt sind. Derzeit gibt es dort 5.473 Einträge.

Ein Duma-Abgeordneter merkte an, dass dies der "erste Präzedenzfall" in der Russischen Föderation sei, bei dem Geldstrafen nicht für die Verbreitung von Inhalten, sondern für deren Nutzung verhängt werden.

Am Dienstag fand vor der russischen Staatsduma eine Mahnwache gegen die geplanten Änderungen statt, die unter dem Motto "Für ein Russland ohne Zensur" stand. Mehrere Personen wurden von der Polizei festgenommen, darunter auch Journalisten von zwei Medienunternehmen.

Ein Mahnwachen-Teilnehmer vor der russischen Staatsduma mit einem Plakat mit der Aufschrift "Orwell schrieb eine Dystopie, keine Methodologie!!!"
Ein Mahnwachen-Teilnehmer vor der russischen Staatsduma mit einem Plakat mit der Aufschrift "Orwell schrieb eine Dystopie, keine Methodologie!!!" AP/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

Informationen darüber, welche Websites Nutzer besuchen und wonach sie suchen, können von den Betreibern von Suchmaschinen, Telekommunikationsanbietern und Verwaltern drahtloser Internetzugangspunkte an die russischen Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden.

In diesem Zusammenhang kursieren in den sozialen Netzwerken bereits Empfehlungen, wie man sich schützen kann, wenn die Gesetzesänderungen verabschiedet werden:

  • Keine russischen Suchmaschinen verwenden, einschließlich Yandex
  • Nur zuverlässige VPN-Anbieter verwenden
  • Biometrische Identifizierung auf mobilen Geräten deaktivieren

Die Änderungen werden zur Prüfung an den Föderationsrat und anschließend zur Unterschrift an den russischen Präsidenten Wladimir Putin weitergeleitet, der die Regierung angewiesen hat, Vorschläge zur Einführung zusätzlicher Beschränkungen für die Nutzung von Software, die im "unfreundlichen Ausland" entwickelt wurde, im Lande vorzulegen.

Insbesondere der beliebte Messenger WhatsApp könnte unter das Verbot fallen.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Geheimnisvolle Drohne mit russischer Beschriftung stürzt in Polen ab

Heftige Angriffe auf Ukraine: Feuer im Regierungsgebäude, 823 Attacken in einer Nacht

Estland: erste Seligsprechung in der Geschichte des Landes