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Was wissen wir über die Cyberangriffe auf europäische Flughäfen?

Menschen stehen in einer Schlange, um einzuchecken, nachdem ein Cyberangriff am internationalen Flughafen Brüssel in Zaventem, Belgien, am Samstag, 20. September 2025, zu Verzögerungen geführt hat.
Menschen stehen in einer Schlange, um einzuchecken, nachdem ein Cyberangriff am internationalen Flughafen Brüssel in Zaventem, Belgien, am Samstag, 20. September 2025, zu Verzögerungen geführt hat. Copyright  AP Photo/Harry Nakos
Copyright AP Photo/Harry Nakos
Von Pascale Davies
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Die Flughäfen Heathrow, Berlin und Brüssel waren alle betroffen, was zu Flugausfällen und Verspätungen führte.

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Ein Cyberangriff hat am Sonntag bereits den zweiten Tag in Folge zu Störungen an mehreren europäischen Flughäfen geführt. Ursache ist ein Hackerangriff auf das Check-in-Technologieunternehmen Collins Aerospace.

Betroffen sind der Flughafen Heathrow im Vereinigten Königreich sowie die Flughäfen in Berlin und Brüssel.

Der Brüsseler Flughafen rechnete am Sonntag mit erheblichen Störungen und Flugausfällen, die auch am Montag andauern.

Was ist passiert?

Collins Aerospace, das die Check-in- und Boarding-Systeme für einige Fluggesellschaften bereitstellt, war von dem Angriff betroffen.

RTX, die Muttergesellschaft von Collins Aerospace, erklärte laut Reuters, dass es bei ihrer MUSE-Software zu einer "cyberbedingten Störung" gekommen sei.

"Die Auswirkungen beschränken sich auf den elektronischen Check-in und die Gepäckabgabe und können durch manuelle Check-in-Vorgänge gemildert werden", teilte RTX mit. Das Unternehmen bemühe sich, das Problem so schnell wie möglich zu beheben.

Die Flughäfen waren bereits am späten Freitagabend von Störungen in den elektronischen Systemen betroffen, die die Abfertigung behinderten. Die Mitarbeiter der Fluggesellschaften mussten daher auf Alternativen zurückgreifen, etwa Bordkarten von Hand ausstellen oder Ersatzlaptops verwenden, so die Nachrichtenagentur AP.

Welche Flughäfen sind betroffen?

Am Samstag wurden 35 Abflüge und 25 Ankünfte gestrichen. In Brüssel fiel mit 15 abgesagten Flügen die höchste Zahl an, wie der Luftfahrtanalyseanbieter Cirium gegenüber CNBC mitteilte. Auch am Sonntag kam es zu Flugausfällen.

Attraktives Ziel

Die Transport- und Logistikbranche gehört seit jeher zu den zehn am stärksten von Cyberangriffen betroffenen Branchen weltweit.

"Die Luftfahrtindustrie ist ein zunehmend attraktives Ziel für Cyberkriminelle, da sie stark auf gemeinsam genutzte digitale Systeme angewiesen ist", sagte Charlotte Wilson, Leiterin des Unternehmensbereichs beim Cybersicherheitsunternehmen Check Point, zu Euronews Next.

"Diese Angriffe erfolgen oft über die gesamte Lieferkette und nutzen Plattformen von Drittanbietern, die von mehreren Fluggesellschaften und Flughäfen gleichzeitig genutzt werden. Wird ein Anbieter kompromittiert, können die Auswirkungen sofort und weitreichend sein und zu erheblichen Störungen über Ländergrenzen hinweg führen", fügte sie hinzu.

Wilson riet dazu, die Widerstandsfähigkeit der Luftfahrt durch einen mehrschichtigen Ansatz zu stärken: rigoroses Patchen und Aktualisieren von Software, um Schwachstellen zu schließen, kontinuierliche Überwachung auf ungewöhnliche Aktivitäten, die auf ein Eindringen hindeuten könnten, sowie die Implementierung klarer und gut getesteter Backup-Systeme, die sicherstellen, dass Flughäfen und Fluggesellschaften den Betrieb auch dann aufrechterhalten können, wenn kritische digitale Tools offline sind.

"Diese Herausforderung kann jedoch nicht isoliert angegangen werden", betonte sie und sprach sich für einen besseren Informationsaustausch zwischen Regierungen, Fluggesellschaften und Technologieanbietern aus. So könnten andere schneller reagieren, wenn ein Land einen Angriff meldet, um die Auswirkungen einzudämmen.

"Cyberkriminelle nutzen jede Schwachstelle in diesem stark vernetzten Ökosystem aus. Solange der Sektor Cybersicherheit nicht als Frage der Betriebskontinuität und der Passagiersicherheit – und nicht nur der IT – betrachtet, wird das Risiko großflächiger Störungen weiter steigen", so Wilson.

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