Euronews Next ist beim Web Summit, der im zehnten Jahr stattfindet. Das erwartet Sie: alle Facetten der KI. Und die Veranstalter weisen Privatjets von Tech-Magnaten ab.
Diese Woche kehren Tech-Schwergewichte in die portugiesische Hauptstadt zurück. Am Montagabend startet einer der größten Technologiekongresse Europas: der Web Summit.
Wer jedoch im Privatjet nach Lissabon anreist, muss teils weit außerhalb landen, mitunter sogar in Spanien. Der Hauptflughafen der Hauptstadt bekommt die Privatflieger kaum unter.
„Bitte beachten Sie, dass es während des Web Summit am Flughafen Lissabon (LIS) und an kleineren umliegenden Flughäfen derzeit an Slots für Privatjets mangelt“, hieß es in einer E-Mail der Veranstalter.
„Der Flughafen Lissabon hat Mühe, das Verkehrsaufkommen zu bewältigen, wodurch kaum Start- und Landezeiten frei sind“.
Wer es dennoch nach Lissabon geschafft hat, kann sich auf Folgendes freuen.
Die Konferenz startete wie gewohnt auf der bunt ausgeleuchteten, voll besetzten Center Stage. Auftritte gab es unter anderem vom CEO und Mitgründer des Vibe-Coding-Unternehmens Lovable, Ex-Tennisprofi Maria Scharapowa und Influencer Khaby Lame.
Auch wenn es inhaltlich um Tech geht, zieht der Web Summit seit jeher große Namen aus dem Sport an. In diesem Jahr sprechen mehrere Größen der Formel eins, darunter Toto Wolff, Teamchef von Mercedes-AMG Petronas, und Laurent Mekies, Teamchef und CEO von Oracle Red Bull Racing.
Abseits der Prominenz steht die Technologie im Mittelpunkt. Web-Summit-Chef Paddy Cosgrave hob hervor, dass das Event nun zum zehnten Mal in Lissabon stattfindet. Zuvor hatte die Organisation in Dublin begonnen. Dort konnten Firmen wie Revolut wachsen.
Auch Konzerne wie Meta, Nvidia, Microsoft und Boston Dynamics sind vertreten.
Cosgrave betonte die Rolle der Start-ups. Polen trete so stark auf wie nie, Deutschland schwächele. Zugleich verwies er auf die globale Dimension der Konferenz mit einem Schwerpunkt auf chinesischer Technologie. Der Wettlauf um die Vorherrschaft bei KI beschleunigt sich.
Es werden mehr als 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Rund 2.500 Start-ups stellen aus, etwa 900 Rednerinnen und Redner sind dabei.
Die wichtigsten Themen
Inhaltlich dominiert Künstliche Intelligenz. Ein Schwerpunktthema ist Vibe-Coding, also Apps, denen man sagt, was sie bauen sollen, und was das für Entwicklerinnen und Entwickler bedeutet.
Wie Regierungen KI regulieren wollen und welche ethischen Fragen sich stellen, wird ausführlich diskutiert. Henna Virkkunen, die EU-Kommissarin für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie, spricht dazu in einer Session mit Euronews.
Eine weitere Regulierungsdebatte mit Euronews bestreitet Des Hogan, Datenschutzbeauftragter und Vorsitzender der irischen Datenschutzkommission.
Der Web Summit beleuchtet in diesem Jahr auch den rasant steigenden Energiehunger der KI, und wie er gedeckt werden kann.
Laut Internationaler Energieagentur (IEA) verbrauchen Rechenzentren weltweit rund 415 Terawattstunden Strom. Das entspricht etwa 1,5 Prozent des globalen Stromverbrauchs im Jahr 2024. In den vergangenen fünf Jahren wuchs der Verbrauch jährlich um zwölf Prozent.
Euronews veranstaltet zudem eine Diskussion darüber, wie Europa mit Rechenzentren und Infrastruktur bei KI die Spitze übernehmen kann. Mit dabei: der CEO von START Campus, das vollständig mit erneuerbarer Energie betriebene Rechenzentren baut, sowie Nscale, das die fortgeschrittene Infrastruktur und Systeme für KI entwickelt.