Die kurdischen Kämpfer im Nordirak werfen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor, Chemiewaffen einzusetzen.
Die kurdischen Kämpfer im Nordirak werfen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor, Chemiewaffen einzusetzen. Heute veröffentlichte, von unabhängiger Seite nicht überprüfbare Aufnahmen zeigen nach Angaben der Peschmerga einen Chlorgasangriff am 26. Dezember. Auch bei einem Selbstmordanschlag bei Mossul sei Chlorgas eingesetzt worden:
“Wir mussten unsere Peschmerga-Kämpfer stationär behandeln. Nach der Laboruntersuchung rief mich der Krankenhausdirektor an und forderte mich auf, die anderen Kämpfer zu einer Untersuchung ins Krankenhaus zu schicken. Er sagte, ihre Chlorwerte seien sehr hoch, aber wohl nicht tödlich”, erklärte Generalmajor Asis Wesi.
Ein von der EU zertifiziertes Labor hat nach kurdischen Angaben Bodenproben untersucht und einen hohen Chlorgasgehalt festgestellt, der einen Chemiewaffeneinsatz nahelegt.
Chlorgas wurde erstmals im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen bei Ypern als Waffe eingesetzt. Auch Ex-Machthaber Saddam Hussein ließ seine Luftwaffe 1988 die kurdische Stadt Halabja mit Chlorgas angreifen, mindestens 5.000 Menschen starben daran. Inzwischen ist das durch die Chemiewaffenkonvention von 1997 verboten.
Unterstützt von Luftangriffen der US-Luftwaffe haben die kurdischen Kämpfer und die irakischen Streitkräfte die IS-Miliz zurückgedrängt. Ein Bündnis aus den irakischen Streitkräften,sunnitischen Stammeskämpfern und schiitischen Milizionären versucht mit 30.000 Kämpfern, Tikrit von den Dschihadisten zurückzuerobern. Nach offiziellen Angaben haben sich die Angreifen bereits
bis ins Stadtgebiet vorgekämpft.