Millionen demonstrieren in Brasilien gegen die Politik von Präsidentin Roussef

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Von Euronews
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Klarer kann die Botschaft an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff nicht sein: Zehntausende Menschen sind in allen großen Städten Brasiliens am Sonntag auf die Straße gegangen, um ihre Unzufriedenheit

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Klarer kann die Botschaft an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff nicht sein: Zehntausende Menschen sind in allen großen Städten Brasiliens am Sonntag auf die Straße gegangen, um ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zu zeigen. Lokale Medien berichten von landesweit über zwei Millionen Teilnehmern.

Eine Frau in Sao Paolo sagt: “Ich habe um alles Angst: die Wirtschaft und das Gesundheitssystem, das uns gestohlen wurde.” Eine weitere ist wütend: “Viele Firmen müssen schließen, auch meine, wegen dieser räuberischen Regierung. Ich habe zwei Kinder und wünsche mir eine bessere Welt für sie. So wie es im Moment läuft, ist das nicht der richtige Weg dahin.” Ein Man fordert einen Wechsel: “Das hier soll eine Warnung für unsere Regierung sein. Wir wollen, dass sich etwas ändert. Und tut es das nicht, dann müssen sie gehen, oder wir gehen wieder und wieder auf die Straße.”

Regierungsgegner hatten die landesweiten, friedlichen Protestaktionen organisiert. Eine Forderung der Demonstranten war ein Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff, die ihr zweites Mandat erst im Januar angetreten hatte. Hintergrund ist der Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras. Es geht um Schmiergelder in Milliardenhöhe, die
nach Zeugenaussagen auch an Parteien und Politiker flossen.

Es waren die größten Demonstrationen seit Juni 2013, als am Rande des FIFA Confederation Cup die Brasilianer ihre tiefe Unzufriedenheit über die Regierungspolitik äußerten und auch damals zu Hunderttausenden auf die Straßen gingen.

euronews- Korrespondetin Rita Dantas Ferreirawar vor Ort in Sao Paolo und kommentiert das Geschehen: “Die Regierung hat ein Krisenkabinett einberufen, das auf die Demonstrationen in allen großen Städten Brasilien reagieren soll. Im Regierungsviertel werden die letzten Tage auch “Woche des Weltendes” genannt. Von dem Korruptionsskandal um Petrobas über alle gemachten Fehler – die ganze Welt scheint sich gegen Präsidentin Rouseff verschworen zu haben”.

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