Erschossener Journalist in Kiew und andere rätselhafte Todesfälle

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Von Euronews
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Die Umstände des Mordes am ukrainischen Journalisten Oles Buzina sind weiter unklar. Der regierungskritische Publizist war gestern in Kiew erschossen

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Die Umstände des Mordes am ukrainischen Journalisten Oles Buzina sind weiter unklar. Der regierungskritische Publizist war gestern in Kiew erschossen worden. Buzina hatte die politische Führung des Landes immer wieder kritisiert und Stellung für Russland bezogen.

Bereits am Mittwoch war Oleh Kalaschnikow ermordet worden, der einst für die “Partei der Regionen” des ehemaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch im ukrainischen Parlament saß.

“Beide Morde ähneln sich”, sagte Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Innenministers. “In beiden Fällen warteten die Täter am Hauseingang. Es handelt sich um feige Morde, die genau geplant wurden. Es könnte der russische Geheimdienst dahinterstecken, um zu zeigen, dass hier Bürger ermordet werden, die für Russland und gegen die ukrainische Regierung sind”, so Geraschenko.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, die beiden Taten setzten eine Serie politisch motivierter Morde in der Ukraine fort. In den vergangenen Monaten hatte es mehrere mysteriöse Todesfälle gegeben. Unter anderem wurde der frühere Gouverneur Olexander Peluschenko tot in seinem Haus aufgefunden. Er soll wie Stanislaw Melnik – einem ehemaligen Abgeordneten der “Partei der Regionen” – Selbstmord begangen haben.

Russland habe die Mörder des in Moskau erschossenen russischen Politikers Boris Nemzow gefasst, sagte Putin und fuhr fort: “In der Ukraine, die vorgibt, ein demokratischer Staat zu sein und Teil eines demokratischen Europas sein möchte, passiert so etwas aber nicht”, so der russische Staatschef. “Wo sind die Mörder dieser Menschen? Es gibt sie einfach nicht: Keine Mörder, keine Auftraggeber – doch Europa und Nordamerika wollen das lieber nicht wahrnehmen”, sagte Putin weiter.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach angesichts der Morde an Buzina und Kalaschnikow von ‘einer vorsätzlichen Provokation’, die den Feinden der Ukraine in die Karten spiele. Es sei “offensichtlich, dass die Verbrechen denselben Ursprung haben”, so Poroschenko, der unterstrich, es müsse eine sofortige und transparente Untersuchung der beiden Mordfälle eingeleitet werden.

Die “Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa” (OSZE) forderte die ukrainischen Behörden auf, die Taten unverzüglich und vollständig aufzuklären. “Es darf keine Straffreiheit für Täter und Drahtzieher jeglicher Gewalt gegenüber Medienvertretern geben”, sagte Dunja Mijatović, die OSZE-Beauftragte für Pressefreiheit.

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