Knapp eine Woche vor den Parlamentswahlen in der Türkei sorgt ein Schlagabtausch über goldene Präsidenten-Toiletten für Aufregung: Kemal Kilicdarogl
Knapp eine Woche vor den Parlamentswahlen in der Türkei sorgt ein Schlagabtausch über goldene Präsidenten-Toiletten für Aufregung: Kemal Kilicdarogl, Spitzenkandidat der größten Oppositionspartei CHP, wetterte am Samstag im Wahlkampf in Izmir gegen, “diese Herren in Ankara, für die Paläste und goldene Toilettensitze gebaut wurden” – eine Anspielung auf den gigantischen und heftig umstrittenen neuen Amtssitz von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Dieser schlug am Sonntag in einem Interview zurück: möge Kilicdarogl den Palast doch besichtigen. Wenn der Oppositionspolitiker tatsächlich einen goldenen Toilettensitz fände, würde er zurücktreten, so Erdogan. Und wenn nicht, ob Kilicdarogl dann dasselbe tun würde. Erdogans Anwalt erklärte laut türkischen Medien, der Präsident werde Kilicdarogl verklagen.
Der neue Präsidentenpalast steht nicht nur bei Erdogans politischen Gegnern in der Kritik. Vor knapp einer Woche hatte das oberste türkische Verwaltungsgericht die Ausnahmeregelung gekippt, auf deren Grundlage der Prunkbau erstellt wurde. Er steht mitten in einem Naturschutzgebiet, soll laut Erdogan 400 Millionen Euro gekostet haben und hat über 1000 Zimmer.