Flüchtlinge in Calais sollen "zurück nach Afrika" geschickt werden

Flüchtlinge in Calais sollen "zurück nach Afrika" geschickt werden
Von Alexandra Leistner mit reuters
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Mit einem Aufstocken der Gelder wollen Frankreich und Großbritannien in Zukunft gegen Einwanderung durch den Eurotunnel vorgehen.

Frankreich und Großbritannien wollen verstärkt gegen illegale Einwanderung von Flüchtlingen durch den Eurotunnel vorgehen.

30 Waschbecken für 3000 Menschen

Wegen des Protests von Hafenmitarbeitern in Calais war der Tunnel unter dem Ärmelkanal vorübergehen gesperrt gewesen. Zahlreiche Migranten hatten versucht, auf wartende LKWs zu klettern, um so nach Großbritannien zu gelangen.

Mit einem Aufstocken finanzieller Hilfen will man das Problem nun angehen. Darauf einigten sich die Innenminister Frankreichs und Großbritanniens. Theresa May erklärte nach dem Treffen: “Wir haben uns heute darauf geeinigt, weiter mit der französischen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Möglichkeit zu haben, Personen aus Europa zurück nach Afrika zu schicken. Wir wollen zeigen,dass dieser Weg nicht zu einer Ansiedlung in Europa führen kann”.

Rund 3000 Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten harren seit Wochen in provisorischen Lagern in der französischen Hafenstadt Calais aus. Sie hoffen auf eine Gelegenheit, um nach Grossbritannien zu gelangen.

Eine Ärztin der Hilfsorganisation Ärzte der Welt (Médecins du Monde) berichtet von ihrer Arbeit mit den Migranten: “Es gibt viele Verletzungen bei den Versuchen, nach England zu gelangen. Die Menschen leiden auch unter psychologischen Traumata. Jeden Tag hoffen sie, dass sie es schaffen – doch am nächsten Tag sehen wir sie hier wieder”.

Das französische Calais ist einer der Brennpunkte der europäischen Migrationskrise. Die EU-Mitgliedsländer haben bisher keine gemeinsame Antwort auf den anhaltenden Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer gefunden.

Die Bedigungen in den Lagern sind schlecht: “30 Waschbecken für 3000 Menschen” twittert Médecins du Monde.

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