Wise-Bildungsgipfel in Doha: Zwischen Hoffnung und harter Realität

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Von Euronews
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Viele Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen können nur erreicht werden, wenn die Bildung und der Zugang zu Bildung weltweit verbessert werden

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Viele Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen können nur erreicht werden, wenn die Bildung und der Zugang zu Bildung weltweit verbessert werden. Wie das bewerkstelligt werden kann, darum geht es bei dem World Innovation Gipfel für Bildung WISE in Doha.

Moza bint Nasser setzt sich mit ihrer Stiftung der Qatar Foundation for Education für Bildung ein: “Die Nachhaltigkeitsziele erscheinen den Ländern in Nordafrika und im Nahen Osten wie unerreichbare Träume. Denn diese Länder erleben einen Albtraum. Die Situation verschlechtert sich, sie fallen zurück. Unsere Schulen werden zu Friedhöfen. Die Schüler und die Lehrer sind auf der Flucht.”

Weltweit gehen rund 62 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Oft ist es keine Frage des Geldes, sondern es hängt mit den Gewohnheiten der Gesellschaften zusammen. Die US-First Lady Michelle Obama ruft zum Umdenken auf: “Heute wende ich mich an alle Männer hier: Wir brauchen euch! Ihr seid Väter, Ehemänner und einfach Menschen und aus diesem Grund ist das auch euer Kampf.”

First Lady Michelle Obama FLOTUS</a> on adolescent <a href="https://twitter.com/hashtag/girls?src=hash">#girls</a>’ education at <a href="https://twitter.com/hashtag/WISE15?src=hash">#WISE15</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/LetGirlsLearn?src=hash">#LetGirlsLearn</a> <a href="https://t.co/BcyobkWo4c">pic.twitter.com/BcyobkWo4c</a></p>&mdash; WISE (WISE_Tweets) 5. November 2015

Mehr als 1.500 Bildungsexperten, Lehrer und Schüler aus verschiedenen Ländern haben Ideen ausgetauscht. Alle sind sich darüber einig, dass die Qualität und der Zugang zu Bildung, insbesondere für Mädchen, verbessert werden müssen. Die große Frage ist nur, wie?

Marcio Barbosa, der Leiter von Education Above All, erklärt: “Bislang haben sich noch nicht alle auf eine gemeinsame Definition von Qualität geeinigt. Für eine Schule in den USA bedeutet Qualität vielleicht einen Computer zu haben. Aber für eine Gemeischaft, die in einer weit abgelegenen Region lebt und wo die Kinder bislang nicht zur Schule gehen konnten, bedeutet Qualität, einen Stift zu haben. Es wird noch viel Zeit vergehen bis wir in der Lage sein werden, allen die gleiche Mittel zu bieten.”

Julia Gillard, Vorstandsvorsitzende des Global Partnership for Education, betont: “Wir alle wollen, dass unsere Kinder kreativ, innovativ und in der Lage sind, sich als Weltbürger zu sehen. Aber wir müssen uns immer noch auf Lesen, Schreiben und Rechnen konzentrieren. Denn wir werden nie unsere ehrgeizigen Ziele erreichen, wenn die Kinder nicht das Grundwissen beherrschen.”

Im Rahmen eines WISE Programms kommen die Schüler zu Wort. 33 Vertreter aus verschiedenen Ländern hatten die Gelegenheit sich auszutauschen. FOKAL-Sprecher Yvens Rumbold erklärt: “In meinem Team beschäftigen wir uns mit der Ausbildung der Lehrer. Denn wenn wir einen besseren Unterricht wollen, egal wo auf der Welt, dann müssen wir bei den Lehrern ansetzen.”

Es wurde auch darüber diskutiert, wie der Unterricht innovativer gestaltet werden kann. Euronews-Korrespondentin Maha Barada fasst zusammen: “Hier im Bildungslabor dreht sich alles um Innovation. Die angebotenen Aktivitäten beruhen auf kreativer Pädagogik. Bei der Umsetzung hat man sich die besten Klassenräume weltweit zum Vorbild genommen. Es geht darum besser zu lernen und darum Kreativität und Zusammenarbeit zu fördern. Die Studenten haben einen ganz besonderen Besuch bekommen.”

Michelle Obama hat sich zu Kindern und Lehrern aus dem Emirat Katar gesellt. Gemeinsam haben sie Computercodes geknackt, Daten verarbeitet, mit Legobausteinen und mit Robotern gelernt.

First Lady Michelle Obama speaking with students at the World Innovation Summit for Education in Doha, Qatar. pic.twitter.com/Gsqk3z8cLj

— TheObamaDiary.com (@TheObamaDiary) 5. November 2015

Auch die derzeitige Flüchtlingskrise kam bei dem Gipfel zur Sprache. Millionen Kinder können wegen der Konflikte in ihren Heimatländern nicht zur Schule gehen. Thomas Gass, der beigeordnete Generalsekretär der UN Hauptabteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, sagt: “Bei den Hilfsaktionen müssen wir Bildung stärker fördern. Aber das reicht nicht aus, wir müssen uns mit dem Ursprung des Problems auseinandersetzen. Wir müssen diese Krise lösen.”

Dr Sakena Yacoobi handelt bereits. Sie setzt sich dafür ein, dass die Menschen in Afghanistan und insbesondere die Mädchen Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge bekommen. Sie gewann den WISE-Prize, der mit einer halben Million US-Dollar dotiert ist.

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