Ausnahmezustand in Griechenland: "Es wird kaum der letzte Generalstreik bleiben"

Ausnahmezustand in Griechenland: "Es wird kaum der letzte Generalstreik bleiben"
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Überschattet von gewalttätigen Ausschreitungen hat in Griechenland ein Generalstreik gegen die Sparpolitik der Regierung begonnen

Überschattet von gewalttätigen Ausschreitungen hat in Griechenland ein Generalstreik gegen die Sparpolitik der Regierung begonnen.

Wir kämpfen, um Griechenland am Leben zu erhalten

euronews-Korrespondent Stamatis Giannisis kommentierte am Rande einer Großdemonstration in Athen:

“Dies sind der erste Generalstreik und die ersten regierungskritischen Proteste seit dem Erdrutschsieg der Syriza-Partei bei den Neuwahlen im September. Angesichts des Drucks der Geldgeber, die auf sofortige wirtschaftliche Reformen und weitere Sparmaßnahmen drängen, wird es aber kaum der letzte Generalstreik bleiben.”

Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer an der zentralen Athener Demonstration auf rund 25.000. Zu dem 24-stündigen Ausstand haben die drei führenden Gewerkschaftsverbände aufgerufen.

Zahlreiche Demonstranten skandierten Parolen wie: “Wir kämpfen gegen die Verelendung – stoppt das Sparprogramm jetzt”:

“Unsere Botschaft an die Regierung lautet: Wir sind wach und alarmiert.”

“Sie brauchen andere Wege und Maßnahmen, um die Kürzungen von Renten und Gehältern zu vermeiden. Außerdem müssen sie das Gesundheitssystem und die Sozialversicherung verbessern.”

“Unsere Kinder sollten hier bleiben können, arbeiten und Familien gründen. Wir kämpfen, um Griechenland am Leben zu erhalten.”

Das öffentliche Leben kam in Athen und anderen Landesteilen in vielen Bereichen zum Erliegen. Bahnen, Fähren und fast alle Inlandsflüge fielen aus. internationale Verbindungen wurden nach Angaben des Athener Flughafens normal abgefertigt. Staatliche Schulen und Behörden blieben geschlossen, Ärzte in staatlichen Krankenhäusern behandeln nur Notfälle.

Überschattet wurden die Athener Proteste von Ausschreitungen. Eine Gruppe von rund 300 Vermummten löste sich laut Augenzeugen aus einem Demonstrantationszug und schleuderte Brandsätze, Feuerwerkskörper sowie Steine auf Sicherheitskräfte. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein.

Im Gegenzug für weitere Sparmaßnahmen soll Griechenland bis zu 86 Milliarden Euro von den internationalen Geldgebern erhalten.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Griechenland: Tsipras erklärt seinen Rücktritt

Griechenland: Konservative gewinnen Wahl, Ultrarechte kommen ins Parlament

Dank neuem Wahlrecht: Mitsotakis und Nea Dimokratia streben absolute Mehrheit an