Norwegen: Russland nimmt Flüchtlinge nicht zurück

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Russland lehnt eine Rücknahme von Asylbewerbern aus Norwegen ab. Im vergangenen Jahr reisten etwa 5000 Migranten über Russland nach Norwegen ein

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Russland lehnt eine Rücknahme von Asylbewerbern aus Norwegen ab. Im vergangenen Jahr reisten etwa 5000 Migranten über Russland nach Norwegen ein.

Nach Angaben der norwegischen Regierung machte Moskau unter anderem Sicherheitsgründe für die Verweigerungshaltung geltend.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte in Moskau, es gehe um Menschen, die unter einem Vorwand nach Russland eingereist seien:

_“Wir reden über Menschen, die offiziell nach Russland kamen um entweder hier zu arbeiten oder Verwandte zu besuchen. Sie haben während der Durchfahrt nach Norwegen nicht den wahren Grund ihres Besuchs erklärt. Das bedeutet, sie haben falsche Angaben zum Zweck ihres Aufenthaltes in der Russischen Föderation gemacht. Deshalb werden wir ihre Wiedereinreise nicht genehmigen.”

Russia won't take back refugees who crossed into Norway: Lavrov – https://t.co/DoXZzotsSPpic.twitter.com/7Dhk7c6eAP

— Reuters World (@ReutersWorld) January 26, 2016

Laut Medienberichten sind vergangene Woche 13 der rund 5000 Migranten aus Norwegen per Bus in die russische Stadt Murmansk zurückgeführt worden.

Seit November kann Norwegen Asylbewerber, die in einem anderen, als “sicher” eingestuften Land bereits eine Aufenthaltserlaubnis haben, zurück in diese Länder bringen. Russland gilt als solches Land.

Die Betroffenen fühlen sich zwischen die Fronten geraten. Ein Asylbewerber aus Afghanistan klagte:

“Die Situation ist schwierig, vor allem das Warten. Wenn man weiß, worauf man wartet, ist es okay. Die Ungewissheit ist sehr problematisch.”

Laut norwegischen Medien waren rund 30 Flüchtlinge in einem Asylzentrum in Kirkenes in einen vorübergehenden Hungerstreik getreten, um gegen die bevorstehende Ausweisung zu protestieren.

Markering Vestleiren, Kirkenes . Barn fra Syria; “Let us stay in Norway” pic.twitter.com/MifOmZfnym

— Randi Sneve skeie (@RandiSneveSkeie) January 23, 2016

Mehrere Flüchtlinge sollen aus Angst vor einer Abschiebung das Asylzentrum in Kirkenes verlassen und in einer Kirche Zuflucht gesucht haben.

Rund 700 Personen besitzen laut einem russischen Bericht einen russischen Aufenthaltstitel oder ein russisches Visum, was ihre Ausweisung in Kürze ermöglichen könnte.

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