Kuba: Neuer Markt für Europa?

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Von Euronews
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Erfolgsstory “Havana Club” Der französische Präsident François Hollande war der erste Staatschef aus Westeuropa, der Kuba nach dem Ende der Eiszeit

Erfolgsstory “Havana Club”

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Der französische Präsident François Hollande war der erste Staatschef aus Westeuropa, der Kuba nach dem Ende der Eiszeit mit den USA besuchte. Dieser Besuch stellte die Weichen für die zukünftige Beziehung zwischen Frankreich und Kuba. Er legte auch den Grundstein für engere politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Französische Firmen sind bereits in Kuba aktiv: So produziert die französische Gruppe Pernod-Ricard den bekannten Rum Havana Club, in einem Joint Venture mit Cubaexport auf der karibischen Insel. Das nachfolgende weltweite Wachstum des Unternehmens ist ein Erfolg: Allein im vergangenen Jahr wurden 500 Millionen Flaschen Havana Club verkauft.

Ausländische Investoren für den Aufbau kubanischer Infrastruktur

Frankreich steht an vierter Stelle der ausländischen Investoren in Kuba, nach Spanien, Kanada und Italien. Rund 117.000 französische Touristen besuchen jährlich Kuba. Auch wenn diese Zahlen steigen werden – sie liegen weit abgeschlagen hinter den Kanada-Besuchen der Franzosen.Insgesamt haben im Jahr 2015 3,5 Millionen Touristen die Karibikinsel besucht, das sind 17 Prozent mehr 2014. Unterkünfte in Kuba sind rar: Nur 63.000 Hotelzimmer sind verfügbar. Bis 2020 wollen die Behörden ihre Zahl auf 85.000 aufgestockt haben. Ausländische Investoren dürften wesentlich am Aufbau von Kubas Infrastruktur beteiligt sein. So soll auch der erwartete Touristenansturm bewältigt werden. Experten der Tourismusbranche warnen davor, dass die Insel dafür nicht gewappnet sei, sollten noch in diesem Jahr reguläre Fähr-und Flugverbindungen eingerichtet werden.

#Castro#Holland in #Paris: Die Ansprache in gesamter Länge. https://t.co/PUHOYsHzyF

— euronews Deutsch (@euronewsde) February 1, 2016

Fremdes Kapital wird dringend in der Telekommunikationsindustrie benötigt. Wegen des US-Embargos konnten Kubaner lange Zeit nur über Satellit ins Netz gehen. Erst 2011 hatte Venezuela Glasfaserkabel gelegt. Die USA haben inzwischen ähnliche Pläne angekündigt. Trotzdem: 2015 hatten lediglich 150.000 Kubaner täglich Zugang zum Internet. Auf der Insel wohnen 11 Millionen Menschen.

Neuer Markt für europäische Firmen?

Europäische Firmen kommen inzwischen immer häufiger nach Kuba. Vergangenes Jahr hatten 75 Firmen José Manuel Soria, den spanischen Minister für Industrie, Tourismus und Handel, bei einem Besuch nach Kuba begleitet. 140 italienische Firmen hatten ebenfalls Firmenvertreter auf die Insel geschickt. Neue Möglichkeiten soll auch die Mariel-Sonderwirtschaftszone bieten, in der rechtliche und administrative Erleichterungen für Investoren bestehen.

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