Umstrittener Mordprozess gegen ukrainische Soldatin: Russisches Urteil für Ende März angekündigt

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In dem umstrittenen russischen Mordprozess gegen die ukrainische Soldatin Nadja Sawtschenko hat das Gericht die Urteilsverkündung auf den 21. und 22

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In dem umstrittenen russischen Mordprozess gegen die ukrainische Soldatin Nadja Sawtschenko hat das Gericht die Urteilsverkündung auf den 21. und 22. März festgesetzt.

“Ich erkenne weder meine Schuld noch das Urteil des russischen Gerichts an”, sagte
die von einem Hungerstreik geschwächte 34-Jährige am Mittwoch bei einer abschließenden Stellungnahme im Gerichtssaal. Seit Tagen verweigert Sawtschenko auch Wasser. Anschließen zeigte Sawtschenko den Mittelfinger und begann, die ukrainische Hymen zu singen.

In der Ukraine ist sie auch deshalb bekannt, weil sie sich in der Vergangenheit gegen alle Widerstände das Recht auf eine Ausbildung als Militärpilotin erstritt.

Sawtschenko wurde gefangen genommen, als sie als Freiwillige im Krieg mit den von Russland unterstützten Separatisten kämpfte. Der Prozess findet in der südrussischen und grenznahen Kleinstadt Donezk statt, nicht zu verwechseln mit der rund 200 Kilometer entfernten ostukrainischen Großstadt.

Die russische Staatsanwaltschaft fordert 23 Jahre Lagerhaft, weil Sawtschenko im Juni 2014 in der Ostukraine angeblich Mörserfeuer auf eine Gruppe von Zivilisten und russischen Journalisten gelenkt haben soll. Die Regierung in Kiew protestiert gegen den Prozess und wirft Russland vor, die Soldatin entführt zu haben. Sie fordert, Sawtschenko als Kriegsgefangene zu behandeln. Der deutsche Russland-Beauftragte Gernot Erler kritisierte am Mittwoch in Berlin, der Prozess gegen die 34-Jährige laufe rechtsstaatlichen Grundsätzen zuwider.

In zahlreichen Städten der Ukraine und Europas demonstrierten am Mittwoch Menschen für die Freilassung Sawtschenkos. In Kiew versammelte sich erneut eine große Zahl von Menschen vor der russischen Botschaft: “Ich denke sie halten Nadja Sawtschenko nicht so sehr wegen des Urteils gefangen, sondern weil sie zeigen wollen, dass sie die Ukraine zerbrechen und erobern wollen”, so eine Demonstrantin.

Auch die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko mischte sich unter die Demonstranten: “Die westlichen Staats- und Regierungschefs, die Politiker der führenden Nationen der Welt sollten sich gemeinsam gegen den Putinismus erheben, und damit für die Verteidigung Nadja Sawtschenkos, für die Verteidigung der Ukraine und gegen Krieg in der Ukraine”, sagte Timoschenko.

Euronews-Reporter Sergio Cantone in Kiew: “Die letzte Hoffnung der Ukrainer für eine Freilassung Nadja Sawchenkos ist starker internationaler Druck auf Moskau. Denn, so meinen die Menschen hier, die Entscheidung liege in der Hand Wladimir Putins.”

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