Karadzic: 40 Jahre Haft wegen Völkermords

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Von Andrea Büring
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40 Jahre Gefängnis, so lautet das Urteil gegen den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für das

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40 Jahre Gefängnis, so lautet das Urteil gegen den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien.

Die UN-Richter in Den Haag befanden den Angeklagten in zehn von elf Anklagepunkten für schuldig, darunter auch des Völkermordes in Srebrenica.

Dort hatten im Juli 1995 serbische Einheiten die UN-Schutzzone in Ost-Bosnien überrannt und etwa 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet.
Der Völkermord von Srebrenica gilt als das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit dem zweiten Weltkrieg.

Zuvor hatte der vorsitzende Richter O-Gon Kwon Karadzic vom Vorwurf des Völkermords in sieben anderen bosnischen Gemeinden freigesprochen.

Im Verfahren hatte sich Angeklagte selbst verteidigt. Mit seinen militärischen Handlungen habe er die Serben schützen wollen. Karadzic wollte ein ethnisch reines Groß-Serbien schaffen.

Damit Karadzic der höchstrangige politische Führer des Bosnienkrieges, der verurteilt wurde. Vor fast zehn Jahren war der frühere Präsident der Serben Slobodan Milosevic während seines Verfahrens und vor einer Verurteilung 2006 in seiner Zelle an einem Herzinfarkt verstorben.

Der Prozess gegen Karadzic dauerte sechs Jahre lang. Er begann 2009 mit fast 500 Prozesstagen und fast 600 Zeugen.

Es ist der größte Kriegsverbrecher-Prozess in Europa seit den Nürnberger Prozessen gegen die Nazi-Verbrechen.

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