Nicht nur Zäune: Viele Europäer engagieren sich weiterhin für Flüchtlinge

Nicht nur Zäune: Viele Europäer engagieren sich weiterhin für Flüchtlinge
Von Euronews
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Viele Flüchtlinge haben das gute Wetter genutzt, um nach Europa zu kommen. Mehr als 2.100 wurden am Dienstag im Kanal von Sizilien gerettet. Am Tag

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Viele Flüchtlinge haben das gute Wetter genutzt, um nach Europa zu kommen. Mehr als 2.100 wurden am Dienstag im Kanal von Sizilien gerettet. Am Tag zuvor waren es 1.850. Europa ist derweil mehr denn je in der Flüchtlingsdebatte gespalten. Offenen Armen und Großzügigkeit stehen immer neue Zäune gegenüber. Ein Bericht des italienischen Senders Rai aus Österreich.

Die österreichischen Behörden bereiten am Brennerpass Kontrollen vor, um zu wissen, wer künftig in das Land einreist. Ein Übergang wird eingerichtet. Es ist allerdings noch nicht klar, wie die Züge kontrolliert werden sollen. Die Behörden erklären, es gelten nach wie vor strenge Regeln, aber diese seien auch notwendig.

Derweil bringen sich die Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl in Position. In den Umfragen führt der von den Grünen unterstützte Kandidat Alexander van der Bellen knapp vor Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ.Beide haben sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Flüchtlingskrise gelöst werden soll. Viele Menschen hier in Innsbruck fürchten unterdessen, ihnen könnte die strenge Flüchtlingspolitik noch jahrelang angehängt werden.

Es sei traurig, wenn neue Mauern gebaut würden, so eine Frau. Man sollte den Menschen helfen, die Hilfe bräuchten und nicht die Länder gegeneinander ausspielen. Man brauche eine einheitliche europäische Politik.

Die Zeiten, in denen Flüchtlinge in Österreich willkommen geheißen wurden, sind längst vergangen.
Etwa 120.000 Menschen haben eine Asylantrag gestellt. Auch hier in Tirol sollen entsprechend der europäischen Verteilungsquote Flüchtlinge aufgenommen werden.

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Der Beitrag des schweizer Fernsehens beschäftigt sich mit einigen Schweizer Familien, die Flüchtlinge willkommen heißen.

Die Dumonts haben seit zwei Tagen einen neuen Gast: Magide. Sie hatten Glück, ihr Antrag wurde direkt vom Amt bearbeitet während Hunderte andere noch auf eine Antwort warten.

Die zuständige Behörde war eine Woche lang nur damit beschäftigt, Unterkünfte zu finden. Zuvor hatte sich ein Verein darum gekümmert.

Im Kanton Nidwalden gab es 150 Anträge aber nur 30 Familien konnten Flüchtlinge aufnehmen. Von den 80 Angeboten in Genf wurden nur 15 bearbeitet. Der Kanton muss nun schnell reagieren und mehr Mitarbeiter einzustellen.

Das Dossier ist sehr lang, die Bedingungen sind sehr restriktiv. Ein eigenes Bad ist allerdings nicht obligatorisch.

Es gebt ein Bad, das sich mehrere Leute teilten und das sehr einfach gehalten sei, so die Familie Dumont. Das Zimmer sei sehr klein. Die einzige Bedingung sei gewesen, dass es ein Fenster gebe.

Tatsächlich, alles was verlangt wird, ist ein Zimmer pro Erwachsenem oder Paar und Bettzeug.

Diejenigen, die eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung haben oder deren Asylantrag geprüft wird, haben gute Chancen, vorerst auch weiterhin unter diesen Bedingungen zu leben.

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Ein Beitrag des spanischen Fernsehens beschäftigt sich mit einem Verein in Moskau, der sich um die Integration von Flüchtlingen kümmert.

In diesem Museum in Moskau sind derzeit nicht nur Kunstgegenstände untergebracht. Es gibt auch einen speziellen Bereich, der für Flüchtlinge eingerichtet wurde. Hier beschäftigen sich die MIgranten u.a. mit Musik und Mathematik.

“Am stärksten nachgefragt sind die Russischkurse”, erklärt Galina, eine Freiwillige, die sich im Adoptionszentrum für Flüchtlingskinder engagiert.

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Die Organisation kümmert sich seit zwanzig Jahren um die Integration von Flüchtlingen aus Afghanistan, Nordafrika, Tschetschenien und seit kurzem auch aus Syrien.

Die Arbeit des Vereins ist allerdings gefährdet. Die Organisation erhält keinerlei staatliche Unterstützung. Ihr stehen außerdem nicht mehr die Räume für die Kurse zur Verfügung. Dies sei eine politische Entscheidung, heißt es-

Der Grund: Die NGO gilt als Auslandsagent, da sie Geld aus dem Ausland erhält. “Es gibt keine Erklärung seitens der Behörden”, so die Direktorin des Zentrums. Der Verein könnte sich allerdings unter einem neuen Namen registrieren lassen und stündeso nicht mehr auf der Liste der ausländischen Agenten.

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