Nach seiner Auslieferung an Frankreich wird Abdeslam dem französischen Haftrichter vorgeführt. Laut seinem Anwalt will er mit den Behörden kooperieren.
Der Terrorverdächtige Salah Abdeslam ist von Belgien an Frankreich ausgeliefert worden. Laut der Pariser Staatsanwaltschaft soll er im Laufe des Tages vor einem Richter erscheinen. Dabei soll offiziell das Ermittlungsverfahren in Frankreich eingeleitet und Haftantrag gestellt werden.
Bestimmte Sicherheitsvorkehrungen für die Inhaftierung wurden getroffen
Nach mehr als vier Monaten auf der Flucht war Abdeslam am 18. März in Brüssel gefasst worden.
Er soll im Gefängnis in Fleury-Mérogis, der größten Haftanstalt Europas nahe Paris, in Isolationshaft untergebracht werden.
“Er wird von einer eigenen Wachaufsicht betreut. Das Team wird sich aus spezialisiertem Sicherheitspersonal zusammensetzen, das für die Inhaftierung von als besonders gefährlich eingestuften Personen ausgebildet ist. Im Gefängnis wurden bestimmte Sicherheitsvorkehrungen für die Inhaftierung getroffen”, so der französische Justizminister Jean-Jacques Urvoas.
In Fleury-Mérogis sind rund 4000 Männer inhaftiert. Die Anstalt hatte wegen der schlechten Bedingungen in den Schlagzeilen gestanden.
Der Anwalt Frank Berton vertritt Abdeslam in Frankreich. Er habe sich dazu bereiterklärt, weil sein Mandat keine Forderungen stelle, sondern vielmehr mit den Behörden kooperieren wolle.
Der 26-jährige Salah Abdeslam ist einer der Hauptverdächtigen der Pariser Anschläge vom vergangenen November. 130 Menschen kamen ums Leben, mehrere Hundert wurden verletzt.
Abdeslam ist der einzige festgenommene Verdächtige. Seine neun mutmaßlichen Komplizen sprengten sich entweder in Paris in die Luft oder wurden von Sicherheitskräften getötet. Auch Abdeslam soll ein Selbstmordattentat geplant, dieses aber nicht ausgeführt haben.
Ob er auch an der Vorbereitung der Brüsseler Anschläge vom März beteiligt war, ist bislang unklar.
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— France 3 Paris (@France3Paris) April 27, 2016