Australien: Korallensterben am Great Barrier Reef weitet sich dramatisch aus

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Angesichts der grassierenden Korallenbleiche am australischen Great Barrier Reef schlagen Wissenschaftler Alarm.

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Angesichts der grassierenden Korallenbleiche am australischen Great Barrier Reef schlagen Wissenschaftler Alarm. Einem Bericht der James-Cook-Universität aus Queensland# zufolge sind 35 Prozent der Korallen im nördlichen und zentralen Great Barrier Reef bereits tot oder dabei abzusterben. An den 84 untersuchten Riffen seien im Durchschnitt 35 Prozent der Korallen fast oder ganz abgestorben.

Die Riffe seien immer weniger widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, warnt John Pandolfi von der Universität Queensland: “Wir haben jetzt in nur einer Saison so viele Korallen verloren wie in den vergangenen 30 Jahren. So schlimm war es noch nie. Wir sind sehr besorgt darüber, was das für das Fortbestehen des Great Barrier Reef bedeutet.”

Es sei bereits die dritte Korallenbleiche in 18 Jahren, die auf den Klimawandel zurückzuführen sei, so die Forscher. Wird das Wasser zu warm, stoßen die auf den Korallen siedelnden Algen Giftstoffe aus und werden abgestoßen, damit verschwindet auch die Farbe. In diesem Jahr stiegen die Wassertemperaturen durch das Wetterphänomen El Niño auf mehr als 30 Grad. Die bleichen Korallen können wieder aufleben, wenn die Temperaturen sinken. Wie groß das Zeitfenster ist, das sie benötigen, hängt jedoch von den Sorten ab.

Auch andere Teile des Riffs sind von der Bleiche betroffen, obwohl die Situation am südlichen Teil besser sei, so die Wissenschaftler. Insgesamt seien nur sieben Prozent des Great Barrier Reef absolut schadenfrei, wie australische Forscher im März bekannt gaben.

Das Great Barrier Reef ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen Australiens. Die Einnahmen belaufen sich auf umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro im Jahr. In der Tourismusindustrie gibt es direkt und indirekt 70 000 Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass nach einer Intervention Australiens Passagen zum Great Barrier Reef aus einem UN-Klimabericht gestrichen worden waren.

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