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Studie zum Earth Day: Der Klimawandel verliert in Deutschland an Bedeutung

Heute ist Earth Day, Tag der Erde. Deutsche haben jedoch weniger Bewusstsein für den Klimawandel.
Heute ist Earth Day, Tag der Erde. Deutsche haben jedoch weniger Bewusstsein für den Klimawandel. Copyright  AP Photo
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Von Franziska Müller
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Eine Studie zum Earth Day zeigt, dass die Deutschen nicht nur sich selbst, sondern auch die Regierung weniger in der Verantwortung sehen als noch vor rund drei Jahren.

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Der Earth Day, oder auch Tag der Erde, wird jährlich am 22. April begangen, um die Wertschätzung für die natürliche Umwelt zu stärken und das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Umweltschutzvereine organisieren am Earth Day zahlreiche Aktionen in über 150 Ländern. Darunter fallen beispielsweise gemeinsame Müllsammel-Aktionen, Wanderungen durch Naturschutzgebiete, Konzerte und Informationsveranstaltungen. Das diesjährige Motto lautet: "DU machst den Unterschied."

Eine neue Studie zeigt jedoch, dass das Interesse an Klimathemen sinkt. Mehr als drei Viertel der Deutschen denken, Klimawandel betreffe eher andere Länder. Nur noch gut jeder Zweite (53 Prozent) in Deutschland sieht sich im Kampf gegen den Klimawandel selbst in der Verantwortung. Vor vier Jahren waren noch 69 Prozent dieser Meinung.

Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat in den ersten zwei Monaten des Jahres mehr als 23.000 Menschen in 32 Ländern befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland inzwischen auch die Regierung weniger in die Verantwortung genommen wird. Knapp jede zweite befragte Person (45 Prozent) fühlt sich von der Bundesregierung im Stich gelassen, wenn diese jetzt nicht handele. Zum Start der Ampel-Koalition lag dieser Anteil noch bei 60 Prozent.

Wahrnehmung und Realität driften zunehmend auseinander

Deutschland hat gerade den wärmsten März seit Aufzeichnung der Wetterdaten hinter sich und auch das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der regelmäßigen Messungen in Europa.

Der Deutsche Wetterdienst gibt an, dass der Temperaturdurchschnitt im Jahr 2024 bei 10,9 Grad Celsius lag. Das ist ein Unterschied von 2,7 Grad Celsius im Vergleich zur Referenzperiode zwischen 1961 und 1990.

Rund ein Viertel (27 Prozent) der Deutschen bezweifelt allerdings, dass es unter Klimaforschern über die Auswirkungen des Klimawandels einen Konsens gibt. Dieser Anteil liegt in Ländern wie Ungarn (40 Prozent) oder Frankreich (39 Prozent) sogar noch deutlich höher.

Deutsche bezweifeln Umweltfreundlichkeit von Elektroautos

59 Prozent der Deutschen haben darüber hinaus Sorge, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien zu höheren Energiepreisen führt. Auch bei der Aussage, ob Elektroautos genauso schlecht für die Umwelt seien wie Benziner, stimmt die Hälfte der Deutschen zu. Ipsos zufolge ist – mit Ausnahme von Frankreich und Polen – der Anteil der Skeptiker in Deutschland so hoch wie in kaum einem anderen Land.

Das Umweltbundesamt hat jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass E-Autos einen Klimavorteil bringen. Im Jahr 2020 zugelassene Elektroautos waren dabei um etwa 40 Prozent klimafreundlicher in ihrer Wirkung als Kleinwagen mit Benzinmotor.

"Elektrische Fahrzeuge sind ein wesentlicher Baustein, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen", sagte der Präsident des Umweltbundesamts Dirk Messner. Die Anschaffung müsse attraktiver gemacht werden: "Nur so werden wir das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos im Jahr 2030 überhaupt noch erreichen können."

Woher kommt die Idee zum Earth Day?

Im Jahr 1970 ist der Earth Day aus einer spontanen Studierendenbewegung in den USA entstanden. Die Umweltbewegung wollte lauter werden. Der US-Senator Gaylord Nelson begründete die Volksaktion schlussendlich.

Die deutsche Earth Day-Bewegung ist heute in einem nationalen Komitee e.V. als gemeinnützige Umwelt-Organisation mit Sitz in Hessen zusammengefasst. Ankerpunkt für den Tag der Erde ist die Agenda 21, die auf dem UNO-Umwelt-Gipfel 1992 in Rio verabschiedet wurde.

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