UN-Ermittler: Andauernder Völkermord an Jesiden muss gestoppt werden

UN-Ermittler haben die Verbrechen gegen Jesiden im Irak und Syrien als Völkermord eingestuft. In Genf forderten sie die internationale Gemeinschaft auf, die Fortsetzung des Genozids zu unterbinden. Die vom UN-Menschenrechtsrat berufene Untersuchungskommission für Syrien berichtete, dass die religiöse Minderheit brutalsten Gewaltverbrechen ausgesetzt sei:
Die IS-Miliz verübt an jesidischen Männern, Frauen und Kindern Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.
UN-Ermittler
“Die IS-Miliz verübt an jesidischen Männern, Frauen und Kindern Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Der Völkermord geht weiter. Seit der Vertreibung aus dem Sindschar-Gebirge bis heute, versucht die IS-Miliz die Jesiden durch Morde, Vergewaltigungen, Versklavungen, Folter, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, was schwere körperliche und geistige Schäden verursacht, als Bevölkerungsgruppe auszulöschen”, so UN-Ermittler Paulo Pinheiro.
Die Dschihadisten hatten 2014 Tausende Jesiden aus ihren Siedlungsgebieten im irakischen Sindschar-Gebirge nach Syrien verschleppt. Mehr als 3200 jesidische Frauen und Kinder befänden sich noch immer in der Gewalt der IS-Kämpfer.
Die Ermittler appellierten an den UN-Sicherheitsrat, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit der Verfolgung der verantwortlichen IS-Kommandeure zu beauftragen oder für diese Aufgabe ein Sondertribunal einzurichten. Pinheiro verwies auf die Genozid-Konvention der UN, die alle Staaten verpflichte, Völkermord zu verhindern sowie zu bestrafen.
UN: IS verübt Völkermord an den Jesiden https://t.co/FXS3h7S9aO
— DW (Deutsch) (@dw_deutsch) 16. Juni 2016