Bei einer Reihe von Attentaten im Kernland von Syriens Machthaber Baschar al-Assad sind über 50 Menschen getötet worden.
Die Miliz Islamischer Staat hat sich zu einer blutigen Anschlagsserie mit Dutzenden Toten in Syrien bekannt. Die meisten Attentate ereigneten sich in Gebieten unter Kontrolle der Regierung.
An einer Brücke in der Mittelmeerstadt Tartus, Basis der russischen Marine in Syrien, wurden bei zwei Explosionen mindestens 38 Menschen getötet, unter ihnen zahlreiche Soldaten oder Kämpfer regierungsnaher Milizen. Tartus ist eine Hochburg der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Staatschef Baschar al-Assad angehört.
Weitere, offenbar ebenfalls von Selbstmordattentätern verursachte Explosionen in Homs, Hasaka in Nordwestsyrien sowie in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus forderten mindestens 15 weitere Todesopfer. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete von insgesamt 40 toten Zivilisten.
Laut der IS-Miliz waren drei Selbstmordattentäter an der Anschlagsserie beteiligt
#SYRIA#IS Claims Credit For Suicide Bombings In #Damascus, #Homs, #Hasakah, Says 3 Bombers Involved In #Tartous. pic.twitter.com/NhwwHj242x
— Terrormonitor.org (@Terror_Monitor) September 5, 2016
Die IS-Miliz hatte am Wochenende ihre letzten Gebiete an der syrisch-türkischen Grenze an protürkische Rebellen verloren. Die Dschihadisten haben in der Vergangenheit immer wieder mit Anschlägen
auf militärische Niederlagen reagiert.
Eine Waffenruhe für die weiter umkämpfte Stadt Aleppo ist auch nach zweitägigen Verhandlungen zwischen den USA und Russland beim G20-Gipfel in China nicht in Sicht. Auch ein Abkommen über ein koordiniertes Vorgehen der Weltmächte in Syrien kam nicht zustande. Die bilateralen Gespräche sollen in den nächsten Tagen auf Außenministerebene fortgesetzt werden