Gespräche in New York: kein Waffenstillstand für Syrien in Sicht

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Von Christoph Debets
Gespräche in New York: kein Waffenstillstand für Syrien in Sicht

US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow haben am Rande eines Treffens des Nahost-Quartetts am Freitag in New York erneut über die nächsten Schritte im Syrien-Konflikt gesprochen. Die USA sprachen von einer “konstruktiven Diskussion”, es habe aber keine konkreten Vorschläge gegeben.

Gelingt uns das nicht, dann werden alle Bemühungen um eine politische Lösung für Syrien im Bombenhagel untergehen

Frank-Walter Steinmeier Deutscher Außenminister

Der russische Außenminister Sergej Lawrow machte die USA indirekt für das Scheitern des Waffenstillstandes verantwortlich:

“Jeder Waffenstillstand, sieben Tage, drei Tage wäre sinnlos, weil ich Ihnen Beispiele dafür gegeben habe, was gesehen ist, nachdem am 12. September das Dokument durchgesetzt wurde. 350 Angriffe der Opposition, Al-Nusra nahestehende Gruppen, gegen die Regierungstruppen, gegen Wohngegenden. Deshalb wollen wir ein Zeichen dafür, dass die Koalition Einfluss auf die Gruppen hat, die am Boden gegen die Regierung kämpfen”, forderte Lawrow.

Die zweieinhalbstündigen Verhandlungen der Syrien-Kontaktgruppe in New York verliefen am Freitag ebenfalls erfolglos. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist besorgt.

“Heute könnte die Lage nicht ernster sein. Assads Luftwaffe muss ihre Angriffe stoppen, dafür sehe ich auch Moskau in der Verantwortung. Gelingt uns das nicht, dann werden alle Bemühungen um eine politische Lösung für Syrien im Bombenhagel untergehen”, sagte Steinmeier.

Seit dem Luftangriff auf einen Hilfskonvoi sind die Chance auf eine Rückkehr zum ausgehandelten Waffenstillstand für Syrien immer geringer geworden.