Islamkritischer Journalist Nahed Hattar nach Cartoon-Veröffentlichung erschossen

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Von Euronews
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Er war auf dem Weg zu seinem eigenen Prozess in der jordanischen Hauptstadt Amman als die tödlichen Schüsse fielen.

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Der islamkritische jordanische Journalist Nahed Hattar ist in der Hauptstadt Amman erschossen worden. Der Täter feuerte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra drei Schüsse auf den 56-Jährigen ab.

Hattar sorgte mit der Veröffentlichung einer Karikatur auf facebook für Aufsehen, die sich über die IS-Miliz lustig macht. Dargestellt ist ein IS-Kämpfer, der mit zwei Frauen im Bett liegt und Gott bittet, ihm einen Wein und Nüsse zu bringen. Außerdem solle Gott beim nächsten Besuch vorher anklopfen.

Pensée émue pour Nahed #Hattar, écrivain jordanien #chrétien assassiné ce matin pour un dessin où il se moquait des #islamistes de #Daeshpic.twitter.com/m4J3YDss2C

— Napoléon (@tprincedelamour) 25 September 2016

Die Karikatur empfanden viele Menschen als beleidigend und gotteslästerlich. Auf dem Weg zu seinem eigenen Prozess fielen die tödlichen Schüsse vor dem Justizpalast in Amman.

Dergham Halaseh, ein Freund des Getöteten, beklagte:“Das jordanische Volk muss die Ernsthaftigkeit dieser Angelegenheit begreifen. Es muss zusammenstehen gegen die ungerechten Kräfte, die andere als Abtrünnige bezeichnen. Und die Regierung ist aufgefordert, eine unnachgiebige Haltung gegenüber diesen Kräften der Finsternis zu demonstrieren. Es sind bereits genug Verbrechen in unserem Land, in Jemen, Syrien und Irak geschehen. Reicht das etwa nicht? Unser Land leidet unter der Unterwanderung durch diese Leute, die sich ausbreiten.”

Hattar sollte sich unter anderem wegen Religionsmissachtung vor Gericht verantworten. Ein 49 Jahre alter Prediger einer Moschee in Amman wurde laut eines jordanischen Medienberichts als Tatverdächtiger festgenommen.

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