Baustopp für umstrittene Ölpipeline in North Dakota

Baustopp für umstrittene Ölpipeline in North Dakota
Von Christoph Debets
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Die umstrittene Ölpipeline im US-Bundesstaat North Dakota wird vorerst nicht weiter gebaut. Das United States Army Corps zog eine Nutzungsgenehmigung für die Pipeline zurück.

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Die umstrittene Ölpipeline im US-Bundesstaat North Dakota wird vorerst nicht weiter gebaut. Das United States Army Corps zog eine Nutzungsgenehmigung für die Pipeline zurück und teilte am Sonntag mit, ein anderer Verlauf der Pipeline solle geprüft werden. Die Entscheidung der Bundesregierung gilt als wichtiger Etappensieg für mehrere tausend Demonstranten, die seit Wochen den Bau des letzten Teilstücks blockieren.

Nach Bekanntgabe der Entscheidung brach im Lager der Demonstranten Jubel aus.

“Es hat mein Herz erwärmt. Wir sind aus dem Staat Washington hierhergekommen, um diese tapferen Wasserschützer zu unterstützen und wir hatten uns auf das Schlimmste gefasst gemacht. Aber das ist die beste Nachricht, die ich gehört habe”, findet Adan Bearcub, ein Ureinwohner aus dem Staat Washington.

“Unter dem Strich geht es darum, dass so wie die US-Regierung in der Vergangenheit die Ureinwohner über den Tisch gezogen hat, jetzt Großunternehmen alle anderen über den Tisch ziehen. Wir müssen zusammenstehen und sorgen, dass diese Ölsände im Boden bleiben und dass wir nachhaltig leben. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, der Probleme, die die Welt betreffen, unser Leben und unsere Zukunft”, meint Demonstrant Rory E. Wakemup.

this map by northlandiguana</a> is the most useful illustration I have seen of the Dakota Access Pipeline issue <a href="https://t.co/aiizkZKOUt">https://t.co/aiizkZKOUt</a> <a href="https://t.co/o2x0qjhDJv">pic.twitter.com/o2x0qjhDJv</a></p>&mdash; Christine Zhang (christinezhang) 26 November 2016

Die Pipeline ist bis auf das Teilstück unter dem Lake Oahe, dessen Bau von der Army jetzt angehalten wurde, fertiggestellt. Der See ist ein Wasserreservoir des Missouri. Sie verläuft knapp außerhalb des Stammesgebiets der Sioux auf Gelände, das von ihnen als heilig bezeichnet wird.

NBCNightly News: Army Corps Denies Dakota Access Pipeline Route 1:46

Der Eigentümer der Pipeline, das texanische Unternehmen Energy Tranfer Partner L.P. (ETP), bezeichnete die Entscheidung der US Armee als “rein politisch”. ETP lehnt eine Änderung der Route ab. Das Unternehmen hat alle erforderlichen Umweltprüfungen erfolgreich durchgeführt und alle erfoderlichen Baugenehmigunen erhalten. Ein Bundesgericht hat einen Antrag auf Baustopp abgelehnt.

Donald Trump ist Anteilseigner von ETP. Er hat sich im Wahlkampf generell für den Bau von Öl- und Gaspipelines ausgesprochen.

Die Dakota Access Pipeline kostet 3,8 Milliarden Dollar (3,56 Mrd. EUR). Sie soll Öl von den tausenden Frackingbohrstellen im Norden North Dakotas über 1886 km in den Staat Illinois transportieren.

Mehr zum Thema

Statement der US Army

Statement des Pipielineeigentümers ETP

Standing Rock Reservat auf facebook

Washington Post: Army will deny easement, halting work on Dakota Access Pipeline

UNITED STATES DISTRICT COURT FOR THE DISTRICT OF COLUMBIA: Civil Action No. 16-1534 (JEB) STANDING ROCK SIOUX TRIBE, et al., Plaintiffs, v. U.S. ARMY CORPS OF ENGINEERS, et al., Defendants

United States Court of Appeals for the District of Columbia Circuit, No. 16-5259 September Term, 2016 (1:16-cv-01534-JEB) Standing Rock Sioux Tribe, Appellant, Cheyenne River Sioux Tribe, Intervenor-Appellant, v. United States Army Corps of Engineers, Appellee

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