Gemeinsam können wir die Führung übernehmen, so Theresa May vor Trump-Besuch

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Von Euronews
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Als erste ausländische Regierungschefin reist die britische Premierministerin Theresa May zum Empfang bei US-Präsident Donald Trump.

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Als erste ausländische Regierungschefin reist die britische Premierministerin Theresa May zum Empfang bei US-Präsident Donald Trump. May wird zunächst an einer Veranstaltung der Republikaner in Philadelphia teilnehmen. Am Freitag will sie Präsident Trump im Weißen Haus besuchen.

Eine enge Beziehung Großbritanniens zu den USA ist für May nach dem Brexit-Referendum von großer Bedeutung. Gemeinsam könnten die USA und Großbritannien wieder eine Führungsrolle übernehmen, so May vor ihrer Abreise. Doch während May von einem weltoffenenen “globalen Großbritannien” redet, setzt Donald Trump auf Protektionismus.

Trump befürwortet den britischen EU-Austritt und hat ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien in Aussicht gestellt.

Gleich und gleich gesellt sich gern?
Theresa May trifft Donald Trump – einige Beobachter fühlen sich an das Gespann Thatcher und Reagan erinnert. Er war ein geübter Redner und Star. Sie war eigensinnig und teilte seine Verachtung für einen so genannten “Gouvernantenstaat”.

Vor kurzem erst kündigten Trump und May an, politischen näher zusammenzurücken, wie es in den 80er Jahren der Fall war.

So erklärte May, sie freue sich, Trump schon zu Beginn seines Mandats zu treffen. Das betone die besonderen Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA.
Sie wolle eine Vereinbarung aushandeln, die die britischen Interessen in den Vordergrund stelle.

Doch beim Thema Handel sind Spannungen vorprogrammiert angesichts des von Großbritannien propagierten Freihandels und des Protektionismus, für den Trump offenbar steht. “Von heute an wird es heißen: Amerika zuerst,” erklärte der 45. Präsident bei seiner Vereidigung.

Zwar lobte Trump wieder und wieder den britischen Austritt aus der EU. Aber er wird May keinen Freibrief ausstellen. Zwar würde diese gern ein günstiges Handelsabkommen mit den USA abschließen, doch formal ist sie noch an die Europäische Union gebunden.
May muss aber auch die strategischen Interessen Großbritanniens wahren gegenüber einem US-Präsidenten, der meint: “Vor langer Zeit habe ich bereits gesagt, dass bei der NATO einiges im Argen liegt. Erstens: Der Pakt ist veraltet, weil er vor langer Zeit unterschrieben wurde. Zweitens: Die Staaten zahlen nicht, was sie eigentlich zahlen müssten.”

Großbritannien, ein Stützpfeiler der Allianz, muss jedoch deren Bedeutung verteidigen. May erklärte, Trump werde das schon einsehen. Doch auch das Verhältnis zu Russland wie der Atomdeal mit dem Iran sind heikle Themen.

John Bew, Professor für Kriegsrecht am Kings College in London, erklärt, “selbst die USA brauchen enge Freunde. Großbritannien hat es geschafft, ganz vorn zu stehen – teils aus Glück, teils durch Mauscheleien.”

Beide teilen zwar nicht die selben politischen Ansichten, brauchen aber eine solide Partnerschaft. Denn auf politischer Bühne könnte das Gespann May-Trump bald isoliert dastehen – wegen Brexit und US-amerikanischen Protektionismus.

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