Journalisten reagieren auf Trumps Terrorliste

Journalisten reagieren auf Trumps Terrorliste
Von Euronews

Der deutsche Journalistenverband warnt, Medien-Bashing a' la Trump erleichtere populistischen Parteien den Durchmarsch

Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Medien Bashing unter Donald Trump etabliert. Statt Fakten gibt es alternative Fakten und geheimnisvolles Geraune über verlogene und unfaire Medien. Beweise? Zum Beispiel eine Terrorliste, die Trumps Pressesprecher nach der jüngsten Medienschelte herausgegeben hat. Sie soll belegen, das die Presse weltweit Terrorattacken verschweigt oder nicht ausreichend darüber berichtet. Für Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes hat es Methode, er nennt es die “Trumpisierung” der Kommunikation:

“Das Problem ist, das er die Unwahrheit oder nur Halbwahrheiten verbreitet und dann so tut, als seinen sie Allgemeinwissen. aber wenn man sich die Terrorliste genauer anschaut, merkt man ganz schnell, das sie kompletter Blödsinn ist.”

Einerseits sind die Attentate von Nizza oder Berlin auf der Liste, obwohl über diese Terrorattacken weltweit berichtet wurde. Andererseits findet sich zum Beispiel ein Toter in Hamburg, wo über den Hintergrund nur spekuliert werden konnte.

Frank Überall: “Die Medien werden diskreditiert, genau so wird auch die Demokratie diskreditiert. Das müssen wir benennen, darüber sprechen und auch diskutieren, was relevant ist und was nicht.”

Der deutsche Journalistenverband warnt, die pauschale Diskreditierung der Medien solle den politischen Durchmarsch populistischer Parteien in ganz Europa erleichtern. Unabhängige und glaubwürdige Medien seien wichtiger denn je.

Euronews hat die Terrorliste hier dokumentiert.

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