Eine 50-Jährige starb beim Sprengstoffanschlag in St. Petersburg, weil sie sich schützend auf ihre Tochter warf.
In der Oblast Leningrad ist eines der Opfer des Sprengstoffanschlags von St. Petersburg begraben worden. Die Kunstlehrerin Irina Medjantsewa saß am Montagmittag zusammen mit ihrer Tochter in der U-Bahn, als die Bombe detonierte und insgesamt 14 Menschen tötete. 50 weitere Personen erlitten Verletzungen. Angehörige und Freunde nahmen Abschied von der 50-jährigen Medjantsewa, deren Tochter die Explosion schwerverletzt überlebte – russischen Medien zufolge, weil sich vermutlich ihre Mutter schützend auf sie warf. Die 29 Jahre alte Tochter liegt auf der Intensivstation.
In St. Petersburg und in der Hauptstadt Moskau wurde der Opfer bei Trauerfeiern gedacht. Bei den Veranstaltungen herrschten strikte Sicherheitsregeln.
Explosive device defused in apartment house of #StPetersburg — authoritieshttps://t.co/ypbbfclSwepic.twitter.com/cbH2KwIxxB
— TASS (@tassagency_en) 6 avril 2017
Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Selbstmordattentäter den Sprengsatz zwischen zwei Haltestellen zündete. Dabei könnte es sich den bisherigen Erkenntnissen zufolge um einen in Kirgisistan geborenen Russen handeln. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS wurden acht Personen verhaftet, die in Verdacht stehen, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Sechs der Personen nahm die Polizei in St. Petersburg fest, zwei in Moskau. TASS zitierte die Sprecherin der Ermittlungsgruppe, die sagte, in der Wohnung der Verdächtigen sei ein baugleicher Sprengsatz wie jener gefunden, der in der U-Bahn gezündet wurde. Darüber hinaus habe man Waffen und Munition sichergestellt.