Madrid erwartet den Brexit-Boom

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Wie kann Madrid vom Brexit profitieren?

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Wie kann Madrid vom Brexit profitieren? Nicht nur die spanische Hauptstadt verspricht sich mehr Jobs – auch Metropolen in Andalusien und Katalonien hoffen auf den Brexit-Boom. Im Finanz- und im Energiesektor sollen sich Verschiebungen ergeben. Die Schweizer Bank UBS hat angekündigt, dass sie mindestens 300 Stellen aus London in die EU verlagern will.

Was macht Madrid für Firmen attraktiv?

Ricardo Varela von der Internet-Firma Localistico meint, London sei ein guter Ort gewesen, um ein Unternehmen mit wenig Bürokratie aufzubauen. Das Problem sei, die steuerlichen und finanziellen Folgen des Brexit abzusehen. Ein zu erwartendes Problem ist die Schwankung des britischen Pfund. “Mehrere unserer Zulieferer und unserer Mitarbeiter hier in Madrid sind schon von den Wechselkursen betroffen und sie verdienen weniger”, sagt der junge Firmengründer.

Großbritannien investiert traditionell in Spanien

Es gibt enge Verbindungen zwischen Madrid und London. Traditionell sind die Briten die finanzstärksten Investoren in Spanien. Zwischen 1993 und 2016 hat Großbritannien mehr als 60 Milliarden Euro in Spanien investiert.

Laut Angaben der spanischen Industrie- und Handelskammer wird der Brexit-Effekt Ende des Jahres sichtbar.

Adam Austerfield, Vizepräsident der britischen Handelskammer in Madrid sagt: “Meiner Meinung nach könnten etwa 20 Prozent der Firmen Großbritannien verlassen und in die EU gehen. Sie könnten auchTochterfirmen und Operationen in die EU verlagern, um den europäischen Markt zu erhalten. Britische Firmen interessieren sich dieser Tage sehr für Madrid.”

Madrid tut alles dafür, um Talente aus Großbritannien anzulocken. Schon in den vergangenen beiden Jahren hat die Stadt eine Million Euro in die Kontakte investiert.

Daniel Lacalle, der Madrid in London attraktiv machen will, sagt:
“Madrid bietet eine Menge Vorteile an, um die spanische Hauptstadt an die Spitze der Konkurrenten zu stellen, was die Kosten oder das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft.

euronews-Korrespondent Carlos Marlasca fasst zusammen:
“Es bleiben ein bisschen weniger als zwei Jahre, um den Austritt Großbritanniens aus der EU zu verhandeln und zu organisieren. Ein vorhersehbarer HARTER Brexit würde die Verlagerung von britischen Unternehmen in andere Länder beschleunigen. Bisher sind die Bewegungen langsam und fast nicht wahrnehmbar, aber die spanische Hauptstadt versucht Vorsprung zu gewinnen vor Städten wie Paris, Frankfurt oder Dublin.”

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