Großbritannien im Wahlkampf: Mays Manifest

Großbritannien im Wahlkampf: Mays Manifest
Von Andrea Büring

Etwa drei Wochen vor den vorgezogenen Parlamentswahlen ist Großbritannien mitten im Wahlkampf.
Die konservativen Tories trafen sich in Halifax. Dort stellte Regierungschefin Theresa May ihr Wahlprogramm vor. Sie bat ihre Anhänger um eine klare Mehrheit im Parlament, um gestärkt in die Brexit-Verhandlungen mit der EU zu gehen. In den Umfragen liegen die Tories derzeit klar vorn.

Man brauche eine starke und stabile Führung mehr denn je, forderte May. Die nächsten fünf Jahre stellten eine große Herausforderung dar und seien eine entscheidende Zeit, ein Wendepunkt. Davon werde abhängen, wie Großbritanniens Zukunft aussehe.


Zur gleichen Zeit versuchte Labour, Boden gut zu machen. Die Partei von Jeremy Corbyn legte zuletzt in den Umfragen um acht Punkte auf 34 Prozent zu. Hintergrund ist das radikale Wahlprogramm, das Corbyn Anfang der Woche vorstellte: mit höheren Steuern für Reiche, mehr Wohnungen für Arme, Verstaatlichungen von Bahn- und Energieunternehmen, kleineren Schulklassen sowie mehr Geld für das staatliche Gesundheitssystem.


Ganz auf Europa setzen hingegen die Liberaldemokraten unter Tim Farron. Sie wollen den Briten beim Brexit-Abkommen mit der EU ein Mitspracherecht einräumen. Für den Fall, dass seine Partei die Parlamentswahl am 8. Juni gewinnt, verspicht Farron den Briten ein zweites Referendum. “Beim Brexit-Abkommen sollten die Menschen das letzte Wort haben – und nicht die Politiker,” forderte Farron.

Die Liberaldemokraten sind optimistisch, dass ihr proeuropäischer Ansatz bei den Menschen ankommt – vor allem bei jenen, die im vergangenen Jahr für den Verbleib in der EU gestimmt haben. Glaubt man den Umfragen jedoch, so konnte die Partei bisher kaum punkten, geschweige denn Europa-Befürworter bei Tories oder Labour abwerben. Die Liberaldemokraten würden laut Meinungsforschern auf etwa 7 bis 10 Prozent der Stimmen kommen.


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