Kurz und knapp: Fünf Fakten zur Wahl in Frankreich

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  • Sozialisten im freien Fall

  • La République en Marche – der Überflieger

  • Wahlbeteiligung historisch niedrig

  • Gute Aussichten für Macrons Reformkurs

  • Wahlschlappe für Marine Le Pens Front National

  • Nach der Wahl in Großbritannien nannte der ehemalige Finanzminister George Osborne die Premierministerin Theresa May eine “lebende Tote”. Zombi-ähnlich dürften sich auch die französischen Sozialisten fühlen. Einige verglichen die zweite Wahlschlappe innerhalb weniger Wochen mit der Schlacht von Beresina, die letzte im Russlandsfeldzug Napoleons 1812. Auf gerade einmal elf Prozent kam die Partei von Ex-Präsident François Hollande. Viele bekannte sozialistische Kandidaten schafften es nicht in die zweite Runde, darunter Parteivorsitzender Jean-Christophe Cambadélis, Benoit Hamon, der noch Ende April als Präsidentschaftskandidat, und die ehemalige Kulturministerin Aurélie Fililpetti. Es ist bisher unklar, ob es für eine Fraktion in der Nationalversammlung reicht. Dazu sind 15 Mandate notwendig.

  • Macrons junge Bewegung La République en Marche ist der Überflieger der Wahl. Prognosen sehen die Partei auf einem guten Weg zu einer absoluten Mehrheit im Parlament. Drei Viertel der 577 Mandate könnten an REM-Abgeordnete gehen, das würde 380 von 430 Sitzen entsprechen.

  • Trotz des großen Vorsprungs für Kandidaten von Macrons Bewegung, haben Wähler die Partei des jungen Präsidenten dennoch abgestraft. Gemeinsam mit dem Verbündeten, der zentristischen Partei MoDem, kam “En Marche” auf 32,2 Prozent der Stimmen – allerdings mit einer Wahlbeteiligung von nur 48,7 Prozent. Das bedeutet in anderen Worten, dass nur 15 Prozent der in Frankreich Wahlberechtigten für Macrons Kandidaten gestimmt haben. Arbeiter und junge Wähler blieben Zuhause. Ein Erdrutsch-Sieg sieht anders aus.

  • Wenn La République en Marche wie erwartet im zweiten Wahlgang eine absolute Mehrheit erreicht, kann Macron mit seinem angekündigten Reformkurs praktisch durchregieren – auch mit seiner umstrittenen Arbeitsmarktreform.

  • Für den rechtsextremen Front National war die Wahl nicht der zuvor angekündigte Triumph. Nach der Wahl ist klar: Die Partei ist verstritten und zersplittert. Marine Le Pens Partei hatte bisher zwei Abgeordnete in der Nationalversammlung, nach dem zweiten Wahlgang kann sie Prognosen zufolge mit einem bis fünf Mandaten rechnen.

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