Es ist der 50. große Anschlag in Afghanistan dies Jahr. Die Nato diskutiert die Auftstockung ihrer Kräfte.
Bei einem Autobombenanschlag auf eine Bank in der umkämpften südafghanischen Provinz Helmand sind mindestens 36 Menschen getötet und weitere 59 verletzt worden. Unter den Opfern seien Lehrer, Soldaten und Polizisten, sie alle hätten Schlange gestanden, um ihr Gehalt abzuholen. Am Sonntag beginnen die wichtigen Eid-Feiertage zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Sicherheitskräften sei das Auto des Attentäters vor der Bank aufgefallen. Als sie dem Fahrer sagten, er solle woanders parken, habe er die Bombe gezündet. Bilder zeigten Opfer, die die Wucht der Detonation meterweit gegen einen Zaun geworfen und mit Schutt bedeckt hatte.
Die radikalislamischen Taliban reklamierten die Tat für sich. Helmand ist eine ihrer Hochburgen, sie kontrollieren rund 80 Prozent der Provinz. Experten befürchten jetzt eine weitere Eskalation der Gewalt nicht nur in Helmand.
Allein zwischen Januar und Ende Mai habe es acht große Anschläge in Kabul und 42 große Anschläge in anderen Landesteilen gegeben. Die kontinuierlichen Talibanangriffe hätten das Vertrauen der Bevölkerung in die afghanische Regierung geschwächt. Angesichts der Lage diskutieren Nato-Partner, wieder mehr Truppen nach Afghanistan zu schicken. Die sollen vor allem die überforderten und demoralisierten Sicherheitskräfte trainieren.
At least 29 people killed in a car bomb explosion outside a bank in Afghanistan’s Lashkar Gah https://t.co/JkuMAVewbgpic.twitter.com/wBVh2K85rU
— Al Jazeera News (@AJENews) 22. Juni 2017