Las Vegas Attentäter: 100.000$ für die Freundin?

Las Vegas Attentäter: 100.000$ für die Freundin?
Von Andrea Büring
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Glücksspieler, Multimillionär, Waffennarr. Immer mehr Details über den Attentäter vom Mandalay Bay Hotel werden bekannt.

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“Ich kann nicht in den Kopf eines Psychopathen sehen,” so beschrieb Joseph Lombardo, der Sheriff von Las Vegas, den Todesschützen. War die größte Massenschießerei in der neueren Geschichte der USA die Tat eines psychisch Kranken? Oder hatte der mutmaßliche Täter Stephen Paddock ein Motiv?

Soviel ist klar:
Der 64-jährige Rentner wohnte in Mesquite in Nevada, etwa 80 Kilometer nordöstlich von der Spielemetropole entfernt. Er war ein pensionierter Buchhalter und hatte keine Vorstrafen. Der Mann war Multimillionär und Glücksspieler. Kurz vor seinem Tod soll er Transaktionen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro durchgeführt haben.

Außerdem hatte er einen Pilotenschein, besaß zwei Hubschrauber und einen Jagdschein, ausgestellt in Alaska.

100.000 Dollar auf die Philippinen überwiesen

Drei Tage nach dem Attentat ist die Freundin von Stephen Paddock, die 62-jährige Marilou Danley, begleitet von FBI-Beamten aus den Philippinen in die USA zurückgekehrt. Sie soll sich auch zum Tatzeitpunkt aber gar nicht in Las Vegas, sondern im Ausland aufgehalten haben.
Gleichzeitig meldeten mehrere Nachrichtenagenturen, dass der mutmaßliche Todesschütze 100.000 Dollar in die Philippinen überwiesen hat – höchstwahrscheinlich an Marilou Danley – doch wofür ist bisher unklar.

“Ein ganz normaler Typ”
Paddocks Bruder Eric zeigte sich überrascht, dass sein Bruder hinter der Tat stehen soll. “Ich falle aus allen Wolken. Wir sind vollkommen entgeistert,” sagte er. Sein Bruder sei ein ganz normaler Typ gewesen, der in Las Vegas in Casinos und Shows ging.
Der zweite Bruder Bruce erklärte, wie der Buchhalter Stephen Paddock zu Reichtum kam: Dieser machte demnach Geld, indem er gemeinsam mit seiner Mutter Wohnungen vermietete. Bruce will seit zehn Jahren nicht mehr mit ihm in Verbindung gewesen sein. Vor der Schießerei habe der Massenmörder keiner Fliege etwas zu Leide getan. Er sei ein “entspannter, gelassener” Mann gewesen.

Ein ganz normaler Typ? Eine gewisse Labilität liegt wohl in der Familie. Beim Vater Benjamin handelt es sich um einen gesuchten Bankräuber, der 1969 aus dem Gefängnis ausbrach und von der Polizei als “psychopathisch” bezeichnet wurde.

Ein Verwandter seiner Freundin Marilou Danley sagte in einem Interview mit NBC, dass die beiden sich 2000 in einem Casino kennenlernten. Adam Le Fevre ist Danleys ehemaliger Schwager und traf Paddock das letzte Mal im Jahr 2014.

Paddock sei beim Glücksspiel sehr strategisch vorgegangen und habe über ein Budget von rund 1,5 Millionen US-Dollar verfügt, “für ihn war es Business”, erinnerte sich Le Fevre.

Zur Persönlichkeit des Amokschützen sagte er, Paddock sei kein emotionaler Mensch gewesen. “Ich kann mich nicht erinnern, ihn jemals ohne seine Jogginghose gesehen zu haben. Unrasiert. Schmuddelig.”

“Er trug tagelang die selbe Kleidung.”

“Seine Geld, sein Glücksspiel…er führte alles mit einer militärischen Präzision durch. Alles was er tat, war bis ins kleinste Detail geplant.”

Motiv?
Obwohl sich das Terrornetzwerk Islamischer Staat zum Anschlag bekannte, bestehen daran erhebliche Zweifel. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sich der Mann radikalisert hatte. Marilou Danley war offenbar nicht in die Tat eingeweiht, wie die Ermittler erfuhren. Von einem möglichen Motiv weiß auch sie nichts. Paddock erschoss sich, als die Polizei in sein Hotelzimmer eindringen wollte.

Der ehemalige Schwager seiner Freundin sagte, Paddock habe keine Country Music gemocht und war ein Verfechter des US-Waffenrechts.

Das Geschäft mit der Sicherheit bzw. Angst boomt: In den USA gibt es 6x mehr Waffengeschäfte als Starbucks-Filialen. #LasVegasShootingpic.twitter.com/Ba8KSrcgZC

— Mark Balsiger (@Mark_Balsiger) 3. Oktober 2017

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