Mehr als 6.000 in überfülltem Lager auf Lesbos: Voll, schmutzig, gefährlich

Mehr als 6.000 in überfülltem Lager auf Lesbos: Voll, schmutzig, gefährlich
Von Euronews
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Vor dem Lager Moria auf Lesbos demonstriert die Polizei. "Moria - SOS" steht auf den Plakaten. Euronews war vor Ort.

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Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos: Ausgelegt ist es für 2.300 Menschen, heute leben fast 6.000 hier. Wir wollten IN dem Lager drehen, doch das griechische Innenministerium gab uns keine Erlaubnis. Vor dem Lager trafen wir Faruk, 20 Jahre alt, aus Pakistan. Er ist seit 16 Monaten hier. “Wie ist es da drinnen, Faruk?”, fragen wir ihn. Faruk erklärt: “Einfach zu viele Menschen. Es müssen wieder welche weg von Lesbos, denn das ist kein Leben. Für uns Flüchtlinge gibt es hier nichts, keinen Platz, keine Versorgung. Jede Nacht gehen Leute aufeinander los, die Polizei steht nur da und schaut zu.”

Hinter dem Lager… ein Müllberg. Kinder spielen hier. Niemand scheint für die Hygiene verantwortlich zu sein. Viele Flüchtlinge in dem Lager sind krank. Was, wenn jetzt der Winter kommt…

Wir treffen Sarah (16) aus Afghanistan, sie ist mit ihren Eltern und ihrer Schwester in Moria.) Vor zwei Wochen ist sie hier angekommen, und … sie bereut es: “So haben wir uns das nicht vorgestellt. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir nicht gekommen. Wir wollen doch ein besseres Leben. Ich will einmal studieren, aber hier, hier gibt es ja nichts.”

Vor dem Eingang zum Lager werden wir Zeuge einer interessanten Demonstration: die Polizei demonstriert: die Polizisten fühlen sich hilflos, beklagen, dass es nicht genug Einsatzkräfte gibt, um die Arbeit richtig zu machen. Anwohner unterstützen sie bei ihrer Demonstration.

Unser Reporter vor Ort, Apostolos Staikos, sagt: “Nur die, deren Asylantrag abgeleht wird, werden in die Türkei abgeschoben…Es waren eine Handvoll, die Moria verließen, im Gegensatz zu den vielen, die nach wie vor kommen. Die Zustände im Lager bleiben desolat.”

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