Korruptionsverdacht: Parlament in Athen will Vorwürfe untersuchen

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Der Schweizer Pharmakonzern Novartis steht im Verdacht, griechische Politiker früherer Regierungen bestochen zu haben. Darunter sind auch international prominente Gesichter, wie Ex-Finanzminister Evangelos Venizelos.

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Nach Vorwürfen einer mutmaßlichen Begünstigung des Schweizer Pharmakonzerns Novartis soll das Parlament in Athen Korruptionsvorwürfe gegen zehn griechische Politiker untersuchen - darunter ist auch der ehemalige Regierungschef Antonis Samaras. Für die Untersuchung votierten die Abgeordneten mehrheitlich.

Auch gegen den Ex-Präsidenten Karolos Papaolias soll ermittelt werden, außerdem gegen Ex-Ministerpräsident Panagiotis Pikramenos und gegen Zentralbankchef Ioannis Stournaras sowie gegen Tausende Ärzte.

Ein weiterers bekanntes Gesicht ist Ex-Finanzminister Evangelos Venizelos - außerdem der EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos

Zeugen werfen dem Pharmakonzern vor, zahlreiche Menschen bestochen zu haben, um die Preise für seine Medikamente in die Höhe zu treiben und durch die zügige Genehmigung eigener Produkte den Markt zu beherrschen.

"Wir werden nicht helfen, einen der größten Skanadale in der modernen Geschichte unseres Landes zu verschleiern. Das griechische Volk hat das Recht und das Verlangen, alles ans Licht zu bringen und die Wahrheit zu erfahren, zu erfahren, was in den Jahren des Wohlstandes geschehen ist und wie man das Land in den Bankrott gelenkt hat."

Tsipras sieht die Regierungen der Konservativen und der Sozialisten in der Verantwortung, die Griechenland bis 2015 regierten hatten.

"Am Ende wollen Sie doch genau das, Herr Tsipras. Sie wollen ihre politischen Gegner beflecken, durch Anschuldigungen, die Sie nicht beweisen können, die aber aber einen Verdacht zurücklassen werden", so Oppositionspolitiker Kyriakos Mitsotakis von der Partei Nea Demokratia. 

Die unter Verdacht stehenden Politiker sprachen unterdessen von Verleumdung. Sie werfen der Tsipras-Regierung vor, von der schweren Finanzkrise ablenken zu wollen.

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