Eiscreme "Armer Jude" sorgt für Ärger in Russland

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Von Alexandra Leistner
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Der Eis-Produzent hatte für die Kritik der jüdischen Gemeinde kein Verständnis.

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Die jüdische Gemeinde von Nabereschnyje Tschelny hat einen russischen Eisproduzenten aufgefordert, die Herstellung der Eiscremesorte, die unter dem Namen "Armer Jude" vermarktet wird, einzustellen.

Nabereschnyje Tschelny liegt in der russischen Teilrepublik Tatarstan, im östlichen Teil des europäischen Russlands.

Der Produzent Slavitsa hatte in der vergangenen Woche mit dem Marketing für das Eis in der Waffel begonnen. Auf der Verpackung ist die israelische Flagge zu sehen.

In einem Social-Media-Post vom 28. Februar, in dem der Start des Eises angekündigt wird, beschreibt das Unternehmen es als ein "krosses Horn", gefüllt mit Schokoladen- und Pflaumengeschmack, besprenkelt mit Erdnüssen.

Leonid Shteinberg, der Leiter der jüdischen Gemeinde von Nabereschnyje Tschelny nannte den Namen des Eises "rassistisch" und forderte einen Produktionsstopp, wie Radio Free Europe berichtete.

Die Staatsanwaltschaft der Stadt kündigte Ermittlungen an.

Der Leiter des Eisherstellers wies die Kritik zurück, "schaut euch die Nachfrage an! Die Menschen lieben es! Am Ende des Tages ist DIESER Jude gar nicht so arm."

Slavitsa war schon 2016 in den Schlagzeilen gewesen, nachdem es eine Eissorte mit dem Namen "Obamka" (kleiner Obama) auf den Markt brachte. Auf der Verpackung war damals ein kleiner afrikanischer Junge zusehen.

Nach internationaler Kritik war die Produktion damals eingestellt worden.

Auch ein Eis mit dem Namen "Khokhol", einer abfälligen russischen Bezeichnung für Ukrainer, sorgte für Empörung.

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Das "Obamka"-Eis wird nicht mehr produziert.VK
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"Khokhol" ist eine abfällige Bezeichnung für Ukrainer.VK
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