Vietnam-Entführungsprozess: Er soll den Wagen gefahren haben

In Berlin hat der Prozess gegen einen 47-jährigen Vietnamesen begonnen. Er soll 2017 an der Entführung eines Landmannes und dessen Freundin am hellichten Tage in einem Park in der deutschen Hauptstadt beteiligt gewesen sein. Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam. Der vietnamesische Geheimdienst steht offenbar hinter der Tat.
Oberstaatsanwalt Lienhard Weiß erklärte: "Der Angeklagte soll im Rahmen dieser geheimdienstlichen Gesamtoperation zwei Fahrzeuge gemietet haben. Eines wurde zur Ausspähung der Opfer benutzt, das andere dann zu der eigentlichen Entführungstat. Beide Fahrzeuge hat er dann wieder nach Prag, wo er sie zuvor angemietet hatte, zurückgefahren."
Bei dem Verschleppten handelt es sich um den ehemaligen vietnamesichen Funktionär Trinh Xuan Thanh, der in Deutschland Asyl beantragt hatte. In seiner Heimat wurde er nach der Verschleppung zu lebenslanger Haft wegen Korruption und Misswirtschaft verurteilt.
Auch die vietnamesische Botschaft in Berlin soll an der Entführung beteiligt gewesen sein. Wie er nach Vietnam kam, ist unklar.
Dem jetzt in Berlin angeklagten Vietnamesen wird auch vorgeworfen, er habe von dem Gesamtplan gewusst.