Der russische Doppelmeiler, der zweimal 35 Kilowatt leistet, wird nicht wie Kraftwerke an Land von einer Betonhülle geschützt, sondern von einem Stahlmantel. Ohne eigenen Antrieb ist der Ponton auf Schlepper angewiesen.
Das schwimmende russische Atomkraftwerk „Akademik Lomonossov“ trifft bei seiner ersten Seereise auf Widerstand und Protest. Die Fahrt wird von Beginn an von Umweltschützern mit Protesten begleitet. Greenpeace nannte die 144 Meter lange Plattform ein „Schwimmendes Tschernobyl". Der Doppelmeiler, der zweimal 35 Kilowatt leistet, wird nicht wie Kraftwerke an Land von einer Betonhülle geschützt, sondern von einem Stahlmantel. Ohne eigenen Antrieb ist der Ponton auf Schlepper angewiesen, was bei schwerem Wetter problematisch werden kann.
Der Prototyp dieser neuen Kraftwerksart, die „Akademik Lomonossow“ war am Samstag vergangener Woche bei St. Petersburg vom Stapel gelassen worden und wird derzeit durch die Ostsee Richtung Murmansk geschleppt, wo der Reaktor mit Brennstäben bestückt wird. Im Sommer 2019 soll sie in der Region Tschukotka im äußersten Osten Russlands die Kleinstadt Pewek mit 50.000 Einwohnern mit Elektrizität versorgen.
Vor allem mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen stehen in der Kritik. Heinz Smital von der Umweltschutzorganisation Greenpeace sagte: "Auf einem kaum geschützten Ponton ist die Risikotechnologie Atom noch riskanter. Das ist Irrsinn."
Sie ist das erste Schiff einer geplanten Flotte schwimmender russischer Atomkraftwerke und gilt als Prototyp einer ganzen Reihe von schwimmenden Energieversorgern. Diese „Floating Nuclear Thermal Power Plants“ (FNPP) sollen schwer zugängliche Gebiete mit Strom zu versorgen. Auch ein Zwischenlager ist an Bord; ausgediente Brennelemente können bis zu zwölf Jahre gelagert werden.
Der staatliche russische Betreiber "Rosatom" hat bekannt gegeben, bislang hätten 15 Länder Interesse angemeldet.