Trotz Handelsstreit: G7-Gipfel in Kanada gibt sich friedlich

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Von Euronews
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Auf dem G7-Gipfel (wichtiger Industrienationen der westlichen Welt) in Kanada deutet sich eine leichte Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und der EU an. Trump hatte zuvor den Handelsstreit weiter angefacht

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Auf dem G7-Gipfel (wichtiger Industrienationen der westlichen Wel in Kanada deutet sich eine leichte Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und der EU an.  US-Präsident Donald Trump hatte vor seinem Abflug aus Washington den Handelsstreit weiter angefacht. Er warf dem Gastgeberland Kanada und der EU vor, mit hohen Zöllen und Handelsbarrieren amerikanische Bauern, Arbeiter und Firmen unfair zu behandeln.

Emmanuel Macron, französischer Präsident:

"Wir hatten eine sehr direkte und offene Diskussion - und ich meine, eine Bereitschaft aller Seiten, eine Einigung zu finden, die unseren Leuten, unseren Arbeitern, unseren Mittelklassen nutzt."

Auch Trump prophezeite ein positives Ergebnis und betonte seine "gute Beziehung" zu "meinem Freund" Macron, ungeachtet dessen, was er "einen kleinen Test" für den Handel nannte.

Donald Trump, US-Präsident:

"Die Vereinigten Staaten haben seit vielen Jahren ein sehr großes Handelsdefizit mit der Europäischen Union, und wir arbeiten daran. Emmanuel war in dieser Hinsicht sehr hilfreich. Und es wird etwas passieren. Ich meine, es wird sehr viel passieren." Wir hatten vor Kurzem auch ein sehr positives Treffen zu NAFTA - also ein interessanter Tag. "

Trump ist aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen und hat zusätzliche Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte auch gegen wichtige Partner wie Kanada, Japan und die EU-Staaten verhängt. Er hat auch damit gedroht, das NAFTA-Abkommen mit Kanada und Mexiko zu zerlegen.

Auch die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran führt zu Streit. Die EU-Vertreter wiesen zudem einen Vorstoß Trumps zurück, dass Russland wieder in den G7-Kreis aufgenommen werden soll.

Obwohl die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und andere daran zweifelten, dass es eine gemeinsame Abschlusserklärung geben kann, zeigte sich Trump optimistisch. «Ich glaube, es wird eine gemeinsame Erklärung gebe», sagte Trump bei einem Treffen mit dem kanadischen Gastgeber Justin Trudeau.

STREITPUNKT DEFIZIT

Trump hatte vor dem Gipfel in einem Tweet beklagt, die USA hätten ein Defizit von 151 Milliarden Dollar mit der EU. Die Zahl des US-Wirtschaftsministeriums lautet 153 Milliarden Dollar und gilt nur für die ‘Old Economy’.

Der Ifo-Handelsexperte Gabriel Felbermayr („Cash Online“): “Er spricht nur von dem US-Defizit bei den Waren, verschweigt aber, dass die USA bei Dienstleistungen und Unternehmensgewinnen einen massiven Überschuss gegenüber der EU erwirtschaften”, sagte Felbermayr zum Auftakt des G7-Gipfels.

“Nach den eigenen Zahlen der Amerikaner steht unter dem Strich der Leistungsbilanz ein Plus von 14 Milliarden US-Dollar für die USA. Diese ‘schwarze Null’ steht dort übrigens schon seit 2008”, so Felbermayr. US-Präsident Donald Trump habe eine “verzerrte Wahrnehmung”.

su mit dpa, Reuters

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