"Völlig vertretbar": Familienministerin Giffey zu Burkinis im Schwimmunterricht

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Von Carolin Kuter
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In Deutschland hat Familienministerin Franziska Giffey die Debatte um die Nutzung von Burkinis neu entfacht.

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In Deutschland hat Familienministerin Franziska Giffey die Debatte um die Nutzung von Burkinis neu entfacht. Giffey sagte bei einer Veranstaltung der Zeitung "Die Zeit" am Sonntag, sie habe nichts dagegen einzuwenden, wenn Schulen die umstrittenen Ganzkörperbadeanzüge für muslimische Frauen im Schwimmunterricht zulassen. Das Wichtigste sei das Wohl der Kinder und das heiße, das alle schwimmen lernen. Wichtig sei der Bildungsauftrag und dass die Sache nicht zum Untergang des Abendlandes hochstilisiert werde.

Für diese Äußerungen hagelte es Kritik auf Twitter, unter anderem von der muslimischen Frauenrechtlerin Seyran Ates.

Burkinis seien nicht vertretbar, Ausdruck eines rückwärtsgewandten Frauenbilds und integrationsfeindlich, so der Tenor. Einige kritisieren, Giffey würde radikale Islamisten unterstützen.

Vor Kurzem hat das Vorgehen einer Schule im nordrheinwestfälischen Herne für Aufregung gesorgt. Das Gymnasium hatte über Spenden Burkinis angeschafft, um auch den Schülerinnen die Teilnahme am Schwimmunterricht zu ermöglichen, die aus religiösen Gründen nicht mitmachen wollten.

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft lobte die Entscheidung als pragmatische Lösung, auch die Bezirksregierung unterstützte die Schule.

Kritik kam hingegen aus der Politik: NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler kritisierte eine falsch verstandene Toleranz. CDU-Vize Julia Klöckner sprach von einem Einknicken vor fundamentalistischen Elternhäusern.

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