Kenias Frauen klettern die Feuerwehr-Karriereleiter hinauf

Mehr und mehr Frauen bewerben sich bei Kenias Feuerwehr
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Von Alexandra LeistnerLeszek Kabłak
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Kenia hat ein enormes Problem mit einer unterbesetzten und schlecht ausgebildeten Feuerwehr. Doch kenianische Frauen enscheiden sich mehr und mehr, ihren Gemeinden zu dienen und eine harte Ausbildung zu machen.

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Es ist ein Alarmsignal für die kenianischen Behörden: Auf die rund 50 Millionen Einwohner des Landes kommen gerade einmal 900 Feuerwehrleute.

Eine Zeit lang, wurde der Beruf durch diese Knappheit noch gefährlicher als es das Metier sowieso schon mit sich brachte, erklärt Dr. Wojciech Wilk, Vorstandsvorsitzender des Polnischen Zentrums für internationale Hilfe: "Vor ein paar Jahren waren die Fenster der Feuerwehrfahrzeuge vergittert. Denn wenn Feuerwehrleute - wie so oft - zu spät kamen, waren die Leute wütend und warfen Steine auf die Fahrzeuge."

Heutzutage haben Feuerwehrautos keine Gitter mehr und Feuerwehrleute gelten als lokale Helden.

Dank der finanziellen Unterstützung des polnischen Außenministeriums haben die Ausbilder des Polnischen Zentrums für internationale Hilfe bereits rund 40% der kenianischen Feuerwehrleute ausgebildet.

Dr. Eng. Witold Nocoń arbeitet als Ausbilder des Polnischen Zentrums für internationale Hilfe in Kenia: "Wir konzentrieren uns auf die Grundlagen der Brandbekämpfung. Das ist das Fundament eines jeden Feuerwehrangestellten. Basierend auf diesen Fertigkeiten können fortgeschrittene Rettungstechniken aufgebaut werden, aber ohne diese Kenntnisse kann es keine gute Brandbekämpfung geben."

Interessanterweise entscheiden sich in Kenia jedes Jahr mehr und mehr Frauen dafür, Feuerwehrfrau zu werden. Für Zipporah Nganga ist es die erste Ausbildung ihres Lebens: "Feuerwehrfrau ist ein guter Job, wenn er von Herzen kommt. Man braucht Leidenschaft, ich helfe gerne anderen."

Für kenianische Frauen ist es eine große Herausforderung, Feuerwehrfrau zu werden, nicht nur körperlich.

Susan Wanjiru Chengecha, stellvertretender Leitende Brandschutzbeauftragte, Kiambu County: "Ich lasse meinen Mann zuhause zurück, der sehr verständnisvoll und hilfsbereit ist. Meine Kinder sind immer bereit, mich zu unterstützen."

Die Akzeptanz dieser Arbeit zu Hause erlaubt es einigen kenianischen Feuerwehrfrauen, die Karriereleiter hinaufzuklettern. Heute bildet Winfred Kollegen aus.

"Weil Sie Leidenschaft haben und Ihre Arbeit lieben und dafür sorgen wollen, dass Ihre Gemeinden sicher sind, opfern Sie sich auf", sagt Feuerwehrfrau Rose Kinyua.

"Was ein Mann kann - kann eine Frau besser!"

Der kenianische Feuerwehrangestellte verdient nur knapp mehr als 170 Euro im Monat. Aber Leidenschaft macht den Job! Frauen sind mehr und mehr bereit, Feuerwehrleute zu werden, für sich selbst und die lokalen Gemeinschaften. 

Leszek Kabłak, Euronews, Kiambu.

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