Benalla-Gate: Offenbar übernimmt Macron Verantwortung

Benalla-Gate: Offenbar übernimmt Macron Verantwortung
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Von Andrea Büring mit afp, dpa
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Die Opposition wartet auf eine Stellungnahme des Präsidenten. Der hat sich nun offenbar geäußert.

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In der Affäre um seinen prügelnden Leibwächter soll der französische Präsident die Verantwortung übernommen haben. Das berichten der Nachrichtenagentur AFP zufolge Abgeordnete und eine Journalistin von Le Monde, vor denen Emmanuel Macron sich auf einem Treffen geäußert habe: "Der einzige Verantwortliche bin ich."

In der französischen Nationalversammlung verteidigte Premierminister Edouard Philippe vorher den Umgang mit Alexandre Benalla. Der hatte bei den Pariser Protesten vom 1. Mai auf einen Demonstranten eingeschlagen. Dabei soll er einen Polizeihelm und Polizeiarmbinde getragen haben, obwohl er nicht als Polizist im Einsatz gewesen war.

Philippe versuchte, die Wogen zu glätten. Er sagte, "die unangemessene Handlung eines Individuums in einer verantwortungsvollen Position macht aus dieser Angelegenheit noch keine Staatsaffäre - genau so wenig wie die bedauerliche Vetternwirtschaft, die der Pariser Polizeichef am Montag ansprach."

Der Abgeordnete Jean-Christophe Lagarde aus dem Mitte-Rechts-Lager UDI kritisierte, "es handelt sich meiner Meinung nach nicht nur um die Entgleisung einer Einzelperson, sondern um ein institutionelles Problem. Wie kann es sonst sein, dass auch bei früheren Affären im Elysée alle schwiegen, wegsahen und alle das Fehlverhalten durchgehen ließen?"

Der Abgeordnete Nicolas Dupont-Aignan sagte, "er sagt, man habe schnell reagiert. Aber erst im Juli, was ist in den zwei Monaten davor passiert?"

Als Reaktion auf den Vorfall hatte der Leiter des engsten Mitarbeiterstabes des Präsidenten Patrick Strzoda Benalla zwei Wochen lang beurlaubt.

Dieser verteidigte sein Vorgehen: "Die Elemente, die mir am 2. Mai bekannt waren, haben mich zu dieser Strafe veranlasst, die ich für angemessen halte. Ich verstehe jedoch auch, dass man sie nicht für ausreichend hält. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung."

Zuletzt wurden verstärkt Forderungen laut, wonach sich der Präsident zur Affäre Benalla öffentlich äußern soll.

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