Rassismus, Ausgrenzung, Deutschsein: Tausende brechen ihr Schweigen mit #metwo

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Von Alexandra Leistner
Rassismus, Ausgrenzung, Deutschsein: Tausende brechen ihr Schweigen mit #metwo
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"Die breite Öffentlichkeit soll mal merken, womit wir jeden Tag kämpfen müssen", schreibt eine junge Frau im Kurznachrichtendienst Twitter.

Damit meint sie die vielen kleinen Momente, in denen sich in Deutschland aufgewachsene Kinder von Einwanderern ausgegrenzt fühlen. Unter dem Hashtag #metwo wurde eine regelrechte Revolution losgetreten.

Gründer der Kampagne ist Ali Can, er setzt sich für Integration ein und hat die "Hotline für besorgte Bürger" ins Leben gerufen. Er bezeichnet sich selbst als "Mustermigranten", 1995 kam er als unterdrückter kurdischer Alawit von der Türkei nach Deutschland, damals war er noch ein Kind. Mittlerweile lebt er in Essen.

Seit Donnerstag ist der Hashtag eines der meistverwendeten Stichwörter in dem sozialen Netzwerk. In weniger als 48 Stunden wurden mehr als 3.500 #metwo-Tweets abgesetzt.

"Schön zu sehen, dass Tausende Menschen mit Migrationshintergrund, die diskriminiert wurden, auf diesen Moment gewartet haben. Schön, dass es uns das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein. Hoffentlich können wir uns gegenseitig zuhören und unsere Mitmenschen sensibilisieren.

Mesut Özils Entscheidung, aus der deutschen Nationalmannschaft auszutreten, veranlasste Can zu seiner Kampagne. " #MeTwo MeToo für Menschen mit Migrationshintergrund", schreibt er.

Özil hatte in seiner Stellungnahme geschrieben: "Ich habe zwei Herzen, ein deutsches und ein türkisches".

Eine kleine Auswahl der über Twitter geteilten #metwo-Geschichten

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Einige derer, die ihre Geschichten teilen, berichten von rassistischen Reaktionen auf ihre Erfahrungen mit Rassismus.