Kanzlerin Angela Merkel beginnt heute eine dreitägige Südkaukasus-Reise. Es dürfte eine politische Gratwanderung werden.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beginnt heute eine dreitägige Südkaukasus-Reise. Erster Stopp ist Georgien. In der Hauptstadt Tiflis will Merkel unter anderem mit Regierungschef Bachtadse und Staatspräsident Margwelaschwili sprechen. Georgien bemüht sich wie kein anderes Land in der Region um eine enge Anbindung an die EU.
Morgen reist Merkel weiter nach Armenien, wo der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen ganz oben auf der Gesprächsagenda stehen dürfte. Merkels letzte Station Aserbaidschan wird die heikelste. Baku hat einem Begleiter Merkels die Einreise verweigert.
Merkels Kaukasus-Besuch dürfte also eine politiche Gratwanderung werden, wie Euronews-Korrespondentin Jessica Saltz erklärt:
„Die Reise ist nicht nur diplomatisch wichtig, um die Beziehungen mit den südkaukasischen Ländern zu stärken. Merkel will heute in Tiflis unter anderem über die Hoffnungen Georgiens, EU und NATO Mitglied zu werden, sprechen. Die EU macht Merkel Druck, eine Alternative zu Gaslieferungen aus Russland zu finden und Aserbaidschan könnte deswegen ein interssanter Partner werden, Gas über den 'Southern corridor' über die Türkei nach Europa zu transportieren. Dieser Besuch wird überschattet durch das Einreiseverbot von der Regierung Aserbaidschans für den CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Weiler, weil er zweimal in die umkämpfte Region Bergkarabach gereist ist."