Zusammen mit Neonazis in Chemnitz - Wie weit rechts steht die AfD?

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Copyright REUTERS/Hannibal Hanschke
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Von Kirsten Ripper mit Reuters
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Fragen zur AfD bei den Protesten in Chemnitz überschatten den Wahlkampf in Bayern.

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Wie weit rechts steht die AfD? Bei den Protesten in Chemnitz traten Vertreter der rechtspopulistischen Partei zusammen mit Neonazis und anderen Rechtsextremen auf. Thüringens AfD-Chef Björn Höcke gilt schon lange als Rechtsaußen der Partei. Trotz seiner sehr umstrittenen Reden durfte er bleiben. Schwenkt die AfD jetzt auf seinen Kurs ein?

In Bayern kämpft Ministerpräsident Markus Söder von der CSU gegen die AfD. Seine Partei liegt in den jüngsten Umfragen nur noch bei 36 Prozent. Am Montag in Gillamoos versuchte er sich abzugrenzen. Söder sprach von einer "geheimen Agenda der AfD", davon, dass Björn Höcke das Ruder übernehmen könne. Er sagte: "Haben Sie die Bilder gesehen? AfD, NPD, Hooligans - Seite an Seite sind sie marschiert . Schauen Sie: wir müssen aufklären, wir müssen Sorgen ernst nehmen. Wir müssen Straftaten verhindern. Bürgerunterstützung JA, aber keine Marschiererei von ganz rechten Gruppen."

SPD-Chefin Andrea Nahles tourt zur Zeit durch Bayern, ihre Partei liegt in den Umfragen nur bei 10 bis 14 Prozent. Auch bei ihr ist die AfD ein Thema. Nahles erklärt in Gillamoos: "Die AfD hat ihre bürgerliche Maske endgültig fallen gelassen. Sie ist in Chemnitz für jeden in Deutschland sichtbar zur Vorfeldorganisation für Faschisten und Rassisten geworden."

Doch AfD-Co-Chef Jörg Meuthen sieht Sachsen als Vorbild für andere Regionen in Deutschland:

"Ein ganzes Bundesland und seine Menschen werden hier pauschal und auf heftigste Weise verunglimpft, weil sich dort ein vernehmlicher und nur nachvollziehbarer Unmut über die hereinbrechenden Zustände regt. Eine Regung , die ich mir - und ich bin da ganz offen - in so manch anderen Bundesland so stark wie in Sachsen wünschen würde."

Die Bilder von "Wir sind das Volk" und "Lügenpresse" brüllenden Deutschen, die international für Negativschlagzeilen gesorgt haben. Davon wünscht sich die AfD offenbar mehr...

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