ESC in Tel Aviv: Was ist mit Sabbat und Boykott-Aufrufen?

Wegen Nettas Sieg beim ESC 2018 findet der Wettbewerb 2019 in Israel statt.
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Von Euronews
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Der Austragungsort für den Eurovision Song Contest im kommenden Jahr steht fest, doch die strittigen Fragen bleiben.

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Der Austragungsort für den Eurovision Song Contest im kommenden Jahr steht fest, doch die strittigen Fragen bleiben: Tel Aviv hat sich gegen Jerusalem, Eilat und Haifa bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) durchgesetzt. Nun müssen Bedenken wegen des Sabbats ausgeräumt werden. Der ESC wird traditionell am Samstagabend ausgetragen, Proben müssten während des jüdischen Feiertages stattfinden.

Ron Huldai, Bürgermeister von Tel Aviv, hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung zugesichert, dass das Kongresszentrum der Stadt als Veranstaltungsort auch am Sabbat durchgängig geöffnet sei. Tel Aviv sei froh, Gastgeber für den ESC zu sein: "Das ist der perfekte Ort, der Non-Stop-Event in einer Non-Stop-City. Wir sind bereit, unsere Restaurants sind bereit, unser Nachtleben ist bereit. Wir sind eine sehr freundliche, dynamische Stadt und wir freuen uns, alle Besucher willkommen zu heißen."

Die Wahl für Tel Aviv ist ein Rückschlag für die israelische Regierung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Kulturministerin Miri Regev hatten gefordert, dass Jerusalem Austragungsort werde. Als zentraler Zankapfel im Nahost-Konflikt war die Stadt jedoch nicht durchsetzbar. Netanjahu reagierte bei einem Treffen mit dem griechischen und zypriotischen Außenminister: "Wir sind gesegnet, den Eurovision Song Contest in Israel zu haben. Er wird in Tel Aviv stattfinden, es wird eine exzellenter Eurovision Song Contest. Tel Aviv ist eine internationale Stadt, eine pulsierende Stadt. Die ganze Welt wird das und Israel sehen."

Ein weiterer Punkt, der noch geklärt werden muss, ist die Frage nach dem Umgang mit israelkritischen Aktivisten. In der vergangenen Woche hatten zahlreiche europäische Kulturschaffende im britischen Guardian gefordert, den ESC wegen der israelischen Palästinenser-Politik zu boykottieren.

Israel hatte bereits im Januar angekündigt, Aktivisten, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern. Die EBU forderte die Regierung dazu auf, die Bewegungs- und Meinungsfreiheit sowie Sicherheit zu garantieren.

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